Neunmal so reich wie Trump
Das dicke Portemonnaie der Schweizer Oval-Office-Milliardäre

Sechs Schweizer Unternehmer standen am Anfang des Zolldeals mit den USA. Ein Türöffner fürs Oval Office war ihr Vermögen, das selbst Donald Trump beeindruckt.
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Schweizer Milliardäre bei Trump im Oval Office (sitzend v.r.): Daniel Jaeggi (Mercuria), Alfred Gantner (Partners Group), Johann Rupert (Richemont), Jean-Frédéric Dufour (Rolex), Marwan Shakarchi (MKS Pamp); dahinter stehend: Eric und Lara Trump.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Schweizer Milliardäre treffen Trump im Weissen Haus
  • Gemeinsames Vermögen übersteigt das des Präsidenten
  • Treffen bringt neue Dynamik in den Zollstreit mit den USA
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Da muss sich selbst Multimilliardär Donald Trump (79) wie ein Zwerg unter Riesen vorgekommen sein. Als er Anfang November Schweizer Unternehmern und Wirtschaftsführern gegenübersass, blickte er auf ein Vermögen von geschätzt weit über 20 Milliarden Schweizer Franken. So viel sind Alfred Gantner (57, Partners Group), Johann Rupert (75, Richemont) und Daniel Jaeggi (64, Mercuria) gemäss der neuesten «Bilanz»-Liste der 300 Reichsten zusammengerechnet wert.

Wobei der Reichste, Diego Aponte (48), der das Treffen eingefädelt hat, gar nicht im Oval Office dabei war. Seine Familie ist 24 bis 25 Milliarden Franken schwer. Das hätte den Schweizer Vermögensberg auf 45 Milliarden Franken anschwellen lassen. Wie sind die Männer, deren Auftritt im Oval Office eine neue Dynamik in den Zollstreit mit den USA gebracht hat, zu ihrem Vermögen gekommen?

Über das Vermögen von Rolex-Chef von Jean-Frédéric Dufour (57) und Marwan Shakarchi von Edelmetallverarbeiter und -händler MKS Pamp ist nichts bekannt. Sie dürften für die schmucken Mitbringsel aus der Schweiz verantwortlich sein: eine exklusive Rolex-Tischuhr und einen Goldbarren – in der Schweiz inzwischen umstrittene Gastgeschenke.

Die 300 Reichsten

Als «Bilanz» 1989 erstmals die Liste der Reichsten publizierte, besassen die damals erfassten 100 Personen zusammen 66 Milliarden Franken. Heute verfügen alleine die beiden Spitzenvertreter – Gérard Wertheimer mit 33 bis 34 sowie die zweitplatzierte Roche-Besitzerfamilie, die mit 30 bis 31 Milliarden rangiert – mit zusammen 65 Milliarden Franken fast genauso viel wie damals alle 100 miteinander. Alle Details zu den reichsten 300 Menschen in der Schweiz findest du hier.

Als «Bilanz» 1989 erstmals die Liste der Reichsten publizierte, besassen die damals erfassten 100 Personen zusammen 66 Milliarden Franken. Heute verfügen alleine die beiden Spitzenvertreter – Gérard Wertheimer mit 33 bis 34 sowie die zweitplatzierte Roche-Besitzerfamilie, die mit 30 bis 31 Milliarden rangiert – mit zusammen 65 Milliarden Franken fast genauso viel wie damals alle 100 miteinander. Alle Details zu den reichsten 300 Menschen in der Schweiz findest du hier.

Das Vermögen des US-Präsidenten ist wegen des jüngsten Krypto-Crashs gemäss US-Finanzmedien auf rund 6,2 Milliarden Dollar geschrumpft – das sind noch 5 Milliarden Franken. Vielleicht hat er deshalb dafür gesorgt, dass auch noch sein Sohn Eric (41) mit seiner Frau Lara (43) auf dem Foto zu sehen sind. Diese hatten an der vorhergehenden Sitzung über das Ballroom-Projekt gesprochen, wie die Pläne auf dem Pult des Präsidenten zeigen. Und nein, die Schweizer werden nicht mithelfen, den Ballroom zu finanzieren. Obwohl sie das Geld dafür hätten.

Familie Aponte (24–25 Milliarden)

Diego Aponte ist der Herrscher der Weltmeere.
Foto: MSC

Die Familie Aponte aus Genf beherrscht die Weltmeere. Über die MSC Group wickelt die Familie rund ein Viertel des globalen maritimen Handelsaufkommens ab. Wer eine Kreuzfahrt macht, gondelt in MSC-Riesen über die Ozeane. Und wird in vielen Häfen ebenfalls von den Apontes empfangen, die über ihre auf den Hafenbetrieb spezialisierte Tochter TiL zur Weltmarktführerin in diesem Bereich aufgestiegen ist. Innerhalb eines Jahres ist das Vermögen der Apontes um 4 Milliarden angestiegen. Gegründet wurde MSC vor 55 Jahren von Gianluigi und Rafaela Aponte. Inzwischen führt Sohn Diego das verschwiegene Familienunternehmen mit 200’000 Mitarbeitenden.

Johann Rupert (12–13 Milliarden)

Johann Rupert kontrolliert den Uhren- und Schmuckkonzern Richemont.
Foto: PA Images via Getty Images

Schmuck ist offenbar auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt. Davon profitiert der Genfer Uhren- und Schmuckkonzern Richemont, an dem Johann Rupert 10,2 Prozent des Kapitals und die Mehrheit der Stimmen hält. Ein Geschäft, das auch durch die 39 Prozent Zoll auf Schweizer Produkten nicht ausgebremst wurde. Daneben ist Rupert in diversen Unternehmen ausserhalb des Luxusgütersektors investiert. Unter anderem teilt er sich mit der Familie Aponte die Kontrolle über Mediclinic, zur der die Hirslanden-Gruppe gehört. Rupert sorgte 2021 als «Impfdrängler» für Schlagzeilen.

Daniel Jaeggi (4,5–5 Milliarden)

Daniel Jaeggi hat sein Geld im Energie- und Rohstoffhandel gemacht.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Sie haben gemeinsam studiert und bei Goldman Sachs gearbeitet: Daniel Jaeggi und Marco Dunand (64). Als Trader bei der Bank haben sie das nötige Kleingeld verdient, um mit der eigenen Firma Mercuria in den Energie- und Rohstoffhandel einzusteigen. Das war 2004. Seither hat Mercuria unterm Strich über 10 Milliarden Dollar verdient. Die Firma mischt unter anderem im grossen Stil im amerikanischen Öl- und Gasmarkt mit, ist bestens mit republikanischen Politikern im Ölstaat Texas vernetzt.

Alfred Gantner (2,5–3 Milliarden)

Alfred Gantner hat die Partners Group 1996 mitgegründet.
Foto: PD

Er ist der Exot in der Gruppe der Schweizer Milliardäre: Als Einziger hat er keinen Bezug zu Genf, sondern wohnt in Meggen LU und geschäftet von Baar ZG aus, wo die Partners Group ihren Sitz hat. Diese hat Gantner 1996 zusammen mit zwei Kollegen mitgegründet. Wie bei Jaeggi kommt das Startkapital aus einer lukrativen Stelle bei der US-Bank Goldman Sachs. Seit der Gründung hat die Partners Group an die 200 Milliarden Franken investiert. Noch immer sitzt Gantner im Vorstand der Partners Group und ist massgeblich an Investitionsentscheiden beteiligt. Zudem ist er Präsident der Uhrenfirma Breitling, an der er auch mit privatem Vermögen beteiligt ist.

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