Nach mehreren Verwarnungen
Im Nelson Pub herrschen Grüselzustände – jetzt muss der Betreiber eine saftige Busse zahlen

Igitt! In der beliebten Bar Nelson Pub stossen Inspektoren bei einer Kontrolle auf ekelhafte Zustände: schmutzige Geräte, abgelaufene Lebensmittel, Ungeziefer im Kühlschrank. Weil sich die Zustände nicht besserten, kommt das den Betreiber jetzt teuer zu stehen.
Publiziert: 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 18:33 Uhr
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Das Berner Lebensmittelinspektorat stellt im Nelson Pub in Bern bei einer Kontrolle ekelerregende Zustände fest.
Foto: Google Streetview

Darum gehts

  • Die Sportbar Nelson Pub zeigt gravierende Hygienemängel bei einer Kontrolle
  • Trotz mehreren Nachkontrollen verbesserte sich die Situation nicht
  • Der Inhaber muss daraufhin eine Busse von 1175 Franken plus 300 Franken Verfahrensgebühren zahlen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Nach dem Feierabend mit den Kollegen noch ein kühles Bier in der Bar geniessen. Diese Aussicht macht einen Arbeitstag für viele erträglicher. Gerne bestellt man dazu noch einen kleinen Happen zu essen: Chicken Wings, Pommes oder eine Bratwurst. 

Eine Mahlzeit nach Sterneküchen-Standards erwartet man dabei nicht. Doch die Zustände im Nelson Pub in Bern verderben selbst Gästen mit niedrigen Ansprüchen den Appetit. So stellte das kantonale Lebensmittelinspektorat Anfang Juni bei einer Kontrolle gravierende Hygienemängel im Betrieb fest, wie die «Berner Zeitung» zuerst berichtete.

Demnach waren diverse Geräte in der Küche, am Buffet, im Keller und im Lager stark verschmutzt. In Letzterem herrschte ausserdem ein Durcheinander: Lebensmittel, Abfälle und Kleidung lagen wahllos herum. Zudem fanden die Inspektoren abgelaufene und falsch gelagerte Lebensmittel sowie Ungeziefer in einem Getränkekühlschrank.

Strafbefehl gegen den Eigentümer

Trotz mehrfachen Nachkontrollen und der Aufforderung einer Grundreinigung des Betriebs verbesserten sich die Hygienestandards nicht. Das Lebensmittelinspektorat macht daraufhin Nägel mit Köpfen und zeigt den Betrieb bei der Staatsanwaltschaft an. 

Sandeep Chaudhry (65), Geschäftsführer und Inhaber des Nelson Pubs, muss deshalb kurz vor der Pensionierung nochmals tief in die Tasche greifen: Er wird wegen Widerhandlung gegen das Lebensmittelgesetz per rechtskräftigem Strafbefehl schuldig gesprochen und muss eine Busse von 1175 Franken zahlen. Hinzu kommen Verfahrensgebühren von 300 Franken. 

«Hatte vorher noch nie Probleme mit Lebensmittelinspektoren»

Geschäftsführer Chaudhry betont gegenüber Blick, dass er die Situation bedauert. Der gebürtige Inder führt das Nelson Pub in Bern bereits seit über 24 Jahren. «In der Vergangenheit hatte ich noch nie Probleme mit dem Lebensmittelinspektorat», versichert er.

Warum das Pub die Auflagen nun nicht mehr erfüllt hat? Chaudry schiebt als Grund den neuen Standort vor. Der Betrieb musste während der Corona-Pandemie 2020 innerhalb der Stadt Bern umziehen. Die neue Lokalität sei nicht optimal, so Chaudry. «Die Küche ist sehr gross. Da wir aber den Grossteil unseres Umsatzes mit dem Verkauf von Getränken machen, gibt es dort Bereiche, die kaum genutzt werden und so über die Zeit Schmutz angesammelt haben.»

Bald neuer Betreiber

Trotzdem verstehe er, dass auch diese Areale sauber gehalten werden müssen, schiebt Chaudhry nach. Und er verspricht, künftig darauf zu achten, dass auch der bemängelte Bereich vorschriftsmässig sauber gehalten wird.

Diese Aufgabe wird aber schon bald jemand anders übernehmen. Das Nelson Pub in Bern kommt in neue Hände, Chaudhry geht noch diesen Monat in Pension, wie er sagt. Die gleichnamige Bar in Muttenz BL, die ebenfalls Chaudhry gehört, bleibe aber in seinem Besitz.

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