Nach Knatsch um Küchenrenovation
Winterthurer Gault-Millau-Restaurant wird verkauft – für drei Millionen Franken

In Winterthur ZH wird mit dem «Trübli» das beste Lokal der Stadt verkauft. Für drei Millionen Franken gibts nicht nur das Restaurant, sondern auch noch zwei grosse Wohnungen an bester Altstadtlage. Der Wirt der mit 16-Gault-Millau-Punkten dekorierten Edelbeiz muss raus.
Publiziert: 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 10:49 Uhr
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Im «Trübli» in der Winterthurer Altstadt wird seit 1875 gewirtet.
Foto: PD

Darum gehts

  • Das Trübli, Winterthurs bestes Restaurant, steht für drei Millionen Franken zum Verkauf
  • Knatsch mit dem Hausbesitzer führt zur Schliessung des Gourmettempels im März 2026
  • Gault Millau verlieh dem «Trübli» 16 Punkte – die höchste Bewertung in Winterthur
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Für das Gastro-Portal Gault Millau ist das «Trübli» in Winterthur ZH schlicht «Wintis bestes Lokal». Jetzt steht das Restaurant, in dem seit 1875 gegessen und getrunken wird, zum Verkauf. Drei Millionen Franken sind auf den einschlägigen Immobilienplattformen ausgeschrieben. Dafür bekommt der Käufer das Lokal im Parterre und dazu die Büros im ersten Stock. Ausserdem eine 5,5-Zimmer-Wohnung und ein 4-Zimmer-Apartment samt Dachterrasse mit Blick über die Stadt.

Vom Verkauf direkt betroffen ist der junge Gastronom Alex Bindig (31). Er hatte die Traditionsbeiz übernommen, polierte sie auf und verwandelte sie in eine Gourmetadresse. Mit Erfolg – Gault Millau verlieh dem «Trübli» zuletzt 16 Punkte, womit es zum bestbewerteten Restaurant der Stadt wurde. Doch dann gab es Knatsch mit dem Eigentümer.

«Es tut uns mega weh»

Anfang Jahr schrieb Bindig auf Instagram enttäuscht: «Schweren Herzens teile ich euch mit, dass unser geliebtes ‹Trübli› im März 2026 schliessen wird.» Grund sei die gescheiterte Einigung mit dem Hausbesitzer. Gespräche über eine Verlängerung seien geführt worden – ohne Ergebnis, wie auch die Eigentümer bestätigen. Und weiter: «Es tut uns mega weh, diese Location verlassen zu müssen.»

Grund für die Unstimmigkeiten zwischen Wirt und Eigentümer ist die Küche. Im Herzstück des Lokals sind grössere Investitionen nötig. «Wir müssten sehr viel investieren, die ganze Küche neu machen. Doch der Hausbesitzer kann keine solchen Summen investieren», sagte Bindig gegenüber Gault Millau. Sein Team und er hätten immer das Beste aus der Situation gemacht. Aber: «Das kantonale Lebensmittelinspektorat war nicht glücklich.» Jetzt wird das Lokal verkauft – unsaniert.

Aufgeben will Bindig jedoch nicht. Er sieht die Schliessung als Chance: «Wir wollen unsere Vision neu ausrichten und die besondere Atmosphäre sowie die kulinarischen Erlebnisse in eine neue Form übertragen», schreibt er auf Instagram. Klar ist: Der Sternekoch will in Winterthur bleiben. «Wir sind Winterthurer und fühlen uns hier wohl», sagt er.

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