Darum gehts
- Traditionsreiches Restaurant Moospinte steht leer und sucht einen Käufer
- Denkmalgeschützt, in Landwirtschaftszone, ohne ÖV-Anbindung: Verkauf ist schwierig
- Preis wurde von 2,5 auf 1,95 Millionen Franken gesenkt
Einst speisten hier im Sommer Gourmets aus der ganzen Schweiz unter den alten Bäumen – heute ist es still. Seit über zwei Jahren steht das ehemalige Gault-Millau-Restarant Moospinte in Wiggiswil bei Münchenbuchsee BE leer. Der letzte Pächter ging im Frühling 2023 pleite. Seither sucht Eigentümer Anton Kräuliger (79) einen Käufer. Vergeblich.
Jetzt hat er den Preis gesenkt: Statt 2,5 Millionen Franken ist die Immobilie noch für 1,95 Millionen ausgeschrieben. Doch auch der dicke Rabatt von 550'000 Franken lockt bislang kaum jemanden hinter dem Ofen hervor. «Ein unlösbares Problem», sagt Kräuliger gegenüber der «Berner Zeitung». Gastronomiebetriebe zu verkaufen, sei heute ein Ding der Unmöglichkeit. «Niemand zahlt zwei Millionen für ein Restaurant.» Und verschenken wolle er das traditionsreiche Haus auch nicht.
Es gibt grad mehrere Haken
Eigentlich tönt das Angebot vielversprechend: eine gepflegte Liegenschaft aus dem 18. Jahrhundert auf einem 3300 Quadratmeter grossen Grundstück im Grünen. Doch es gibt einige Haken. Die «Moospinte» liegt in der Landwirtschaftszone, ist denkmalgeschützt und nicht mit dem ÖV erreichbar. Umbauten? Kaum möglich. Wohnnutzung? Fast ausgeschlossen.
Das Lokal war lange Jahre ein kulinarisches Aushängeschild, weit über die Region hinaus bekannt. Oskar Marti machte die «Moospinte» zum Treffpunkt von Gourmets. Später erkochten sich Sascha und Stefanie Berther 16 Gault-Millau-Punkte und einen Michelin-Stern. Doch finanziell rechnete sich das Lokal nie, wie Kräuliger der «Berner Zeitung» sagt. Die Zuversicht hat er nicht verloren. «Vielleicht haben wir bis Ende Jahr eine Lösung», sagt er.