Milliardeneinbussen im Mega-Medienkonzern
Kimmel-Aus erschüttert Disney

Der Medienkonzern Disney blutet nach der Suspendierung von Talkmaster Jimmy Kimmel: Die Aktienkurse brechen ein, Fans und Prominente rufen zum Boykott auf. Derweil verschärft sich die Diskussion um Redefreiheit und politische Einflussnahme in den USA.
Publiziert: 19:30 Uhr
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Die Absetzung der Show von Jimmy Kimmel führte zu massiven Protesten gegen Disney.
Foto: Imago

Darum gehts

  • Disney suspendiert Jimmy Kimmel. Massive Kritik und finanzielle Verluste folgen
  • Boykottaufrufe gegen Disney in sozialen Medien nach Kimmels Suspendierung
  • Disneys Marktwert soll um rund 3,87 Milliarden Dollar gefallen sein
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Die Welleneffekte, die der Mord am US-Aktivisten Charlie Kirk (31†) ausgelöst hat, weiten sich aus. Jetzt trifft es die Walt Disney Company, einen der führenden Unterhaltungskonzerne weltweit.

Der Sender ABC, der zu Disney gehört, setzte kürzlich die Late-Night-Show «Jimmy Kimmel Live» auf unbestimmte Zeit ab. Jimmy Kimmel (57) hatte kritisiert, wie konservative Kreise und Anhänger von US-Präsident Donald Trump (78) auf den Mord reagierten.

Wegen der Suspendierung sieht sich Disney nun aber selbst mit massiver öffentlicher Kritik und erheblichen finanziellen Verlusten konfrontiert. Laut Branchenberichten soll der Marktwert des Unternehmens inzwischen um rund 3,87 Milliarden Dollar gefallen sein. Disney hat die Zahlen nicht offiziell bestätigt.

Boykottaufrufe als Gegenwehr zur Absetzung

Grund für die Verluste ist primär ein koordinierter Boykottappell gegen Disney im Nachgang zur Suspendierung Kimmels. Auf X trenden Hashtags wie #BoycottDisney. Viele Nutzer sozialer Medien argumentieren, die Suspendierung sei ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und auf Komiker im Speziellen. Viele Abonnenten haben angekündigt, ihre Abos bei Disney+, Hulu und ABC zu kündigen, während andere einen Boykott kommender Disney-Filme wie «Zootopia 2» oder «Avatar 3» planen.

Kimmel erhielt darüber hinaus öffentliche Unterstützung von prominenten Persönlichkeiten, darunter der ehemalige US-Präsident Barack Obama (64) oder die Late-Night-Kollegen Stephen Colbert (61), Jimmy Fallon (51) und Jon Stewart (62).

Kritiker des Disney-Vorgehens vermuten politischen Druck hinter der Entscheidung. So hat Trump schon lange für eine Absetzung Kimmels Stimmung gemacht. Der grösste Druck kam aber von Nexstar: Dieses Unternehmen besitzt die 32 ABC-Tochtergesellschaften und strebt aktuell eine milliardenschwere Fusion mit dem Medienkonzern Tegna an. Der von Trump ernannte Brendan Carr (46), Direktor der staatlichen Kommunikationsbehörde FCC, entscheidet nicht nur über diesen Deal, sondern drohte auch öffentlich mit dem Entzug der Lizenz von ABC aufgrund der Kommentare von Kimmel.

Kimmel, dessen Vertrag mit ABC kommendes Jahr ausläuft, führt inzwischen Gespräche über seine Zukunft. Eine Rückkehr scheint nicht ausgeschlossen. Seit 2003 moderiert er «Jimmy Kimmel Live!» und hat unter anderem als Moderator der Oscar-Verleihung auch international Berühmtheit erlangt. 

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