Seit dieser Woche ist die Sendung «Jimmy Kimmel Live», produziert vom Disney-Sender ABC, nicht mehr im Programm. Hintergrund ist die Kontroverse um Kimmels Aussagen zu Donald Trump und dem Anschlag auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk (†31). Dieser starb bei einem Event auf dem Campus einer Uni in Utah, nachdem er tödlich angeschossen wurde.
In seiner Show äusserte Kimmel, die Trump-«Gang» Make America Great Again versuche, politisches Kapital aus Kirks Tod zu schlagen. Dabei werde der Tatverdächtige als Anhänger einer linken Ideologie dargestellt. Disney setzte die Sendung daraufhin «auf unbestimmte Zeit» ab.
Während Kimmel selbst schweigt, wächst der öffentliche Druck: Kritiker werfen Disney Zensur vor, Trump-Anhänger bejubeln die Entscheidung währenddessen. Vor Disney-Büros in New York, Burbank und Hollywood kam es zu Protesten. Viele sehen die Meinungsfreiheit eingeschränkt.
Massnahmen angedroht
Das Branchenblatt «Variety» berichtet unter Berufung auf Insider, dass Kimmels Team Gespräche mit Disney suche, um eine Rückkehr der Show zu ermöglichen. Doch die Disney-Manager äussern Bedenken über die Schärfe von Kimmels Kritik an Trump.
Kimmels Aussagen zu Kirk und Trump führten letztlich zur Absetzung seiner Show. Die Entscheidung hat auch wirtschaftliche Auswirkungen: «Jimmy Kimmel Live» generierte 2024 Werbeeinnahmen von über 40 Millionen Franken. Disney ist jedoch auf die Zusammenarbeit mit lokalen TV-Stationen angewiesen, um stabile Einschaltquoten zu sichern.
Gleichzeitig hegen Disney-Manager seit längerem Zweifel an Kimmels scharfer Trump-Kritik. Der Konflikt hat zudem politische Dimensionen. Brendan Carr, Chef der Federal Communications Commission (FCC), drohte ABC mit Massnahmen und lobte Nexstar für die Absetzung. Beobachter warnen vor möglichen Folgen für milliardenschwere Deals im US-Medienmarkt, die noch von der FCC genehmigt werden müssen.