Darum gehts
- «Jimmy Kimmel Live» abgesetzt, Trump freut sich über Aus der Satiresendung
- ABC reagiert auf Äusserungen über Mord an Charlie Kirk
- Fehde zwischen Kimmel und Trump eskalierte nach Oscars 2024
Irgendwie war abzusehen, dass es mit Satire-Star Jimmy Kimmel (57) nicht mehr lange weitergehen würde. Am frühen Donnerstagmorgen hatten seine Late-Night-Fans dann Gewissheit: «Jimmy Kimmel Live» wird abgesetzt – der Sender ABC reagierte damit auf Aussagen des Comedians, der suggeriert hatte, dass der mutmassliche Charlie-Kirk-Attentäter Tyler Robinson (22) möglicherweise Teil der sogenannten Maga-Bewegung des US-Präsidenten gewesen sei. Man halte die Äusserungen für «beleidigend und unsensibel», hiess es.
Während Kimmels Fans weltweit in kollektive Schockstarre verfallen sind, freut sich einer ganz besonders: US-Präsident Donald Trump (79) höchstpersönlich. «Null Talent» habe der Satiriker. Über die US-Regulierungsbehörde FCC, die Kimmels Aussagen bereits im Vorfeld der Absetzung schwer verurteilt hatte, hat Trump übrigens einen relativ direkten Hebel, was das Absetzen von TV-Formaten angeht. Eine Frage stellt sich aber dennoch: Wie ist es zum Zwist zwischen einem der wichtigsten US-Meinungsmacher und Donald Trump gekommen? Die Chronologie einer Fehde.
Wie alles begann
Vor und während des ersten Wahlkampfs war Trump vor allem Medienmogul – und polarisierte schon damals. Kimmel nahm seine Tweets zu Themen wie Mauerbau und Medienkritik regelmässig in seiner Sendung auf. Der jetzige US-Präsident reagierte damals noch gemässigt, indem er den Satiriker ab und zu als «unlustig» oder schlecht betitelte.
Der erste Schlagabtausch
2016 wird Donald Trump zum ersten Mal ins Amt des US-Präsidenten gewählt. Kimmel nimmt ihn nun immer öfter aufs Korn, kritisiert später auch Trumps Umgang mit der Pandemie. Es entsteht nun eine Art Schlagabtausch. Auf jede Aussage des Late-Night-Hosts reagiert Trump mehr oder minder beleidigt. Er beschwert sich in Interviews über «Late-Night-Comedians, die alle Demokraten sind».
Zwischen den Präsidentschaften
Dass Trump nach seiner ersten Amtszeit nicht wiedergewählt wurde, war für Kimmel eine humoristische Steilvorlage – auch der Sturm aufs US-Kapitol in Washington, D.C., ist für den Comedian ein gefundenes Fressen. Trump reagiert angefressen und behauptet, «Jimmy Kimmel Live» habe eine miserable Quote: «Niemand schaut mehr seine Show.. Daraufhin betitelt Kimmel Trump als «pummelige Teekanne».
Die Oscars 2024
Beim wichtigsten Filmpreis der Welt kommt es zum zwischenzeitlichen Höhepunkt der öffentlich ausgetragenen Fehde zwischen Jimmy Kimmel und Donald Trump. Während der Comedian den Anlass moderiert, veröffentlicht Donald Trump einen Tweet, der Kimmel als «schlechtesten Host aller Zeiten» betitelt. Dieser lässt sich nicht zweimal bitten: Er liest den Post vor und macht sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit über Trump lustig, der gerade im Wahlkampf steckt.
Die Eskalation
In der Folge erhebt Kimmel Trump weiter zu seinem Lieblingsthema. Zuletzt witzelt er über den Penis des Präsidenten und wirft ihm vor, Kapital aus dem Mord an Charlie Kirk zu schlagen. Sowohl die Regulierungsbehörde als auch ABC-Mutterkonzern Disney haben genug: Sie werfen Kimmel aus dem Programm. Trump hat die Privatfehde für sich entschieden.