Mieterverband schockiert
Davoser Familien werden am WEF zwangsgeräumt!

Während dem WEF verlangen Vermieter in Davos abartig hohe Unterkunftspreise. Viele Einheimische müssen dann ihre Wohnung räumen und sie hochrangigen Politikern und CEOs überlassen. Dabei werfen die Eigentümer sogar Familien mit Kindern aus den vier Wänden.
Publiziert: 02.06.2025 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2025 um 14:42 Uhr
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Vermieter wollen während des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos Kasse machen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Familien müssen während dem WEF ihre Wohnungen für Fremde räumen
  • Mieterverband prüft rechtliche Schritte
  • Betroffene erhalten oft eine Monatsmiete erlassen oder zehn Tage zurückerstattet
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

In den letzten Wochen sorgte der Machtkampf rund ums Weltwirtschaftsforum (WEF) und seinen Gründer Klaus Schwab (87) in Davos für Aufsehen. Ein Szenario, das sich auch kühne WEF-Kenner kaum ausdenken konnten. Was hingegen bekannt ist, sind die astronomisch hohen Unterkunftspreise, mit denen Besucherinnen und Besucher jedes Jahr im Schweizer Bergdorf konfrontiert sind. Viele Wohnungseigentümer machen in einer Woche grosses Geld – und schicken dafür sogar Familien aus ihren vier Wänden, wie die «Südostschweiz» berichtet.

In den letzten Jahren sind in Davos immer wieder Mietverträge aufgetaucht, die genau das vorsehen. Dem Mieterverband Graubünden (MVGR) ist das ein Dorn im Auge. Solche Klauseln seien nach geltendem Mietrecht «unzulässig und damit nichtig». Nach einem Aufruf meldeten sich mehrere Betroffene beim Verband. Und trotzdem meint Joshua Wada, Präsident des MV Graubünden, gegenüber der Zeitung: «Wir wissen natürlich auch, dass es eine grosse Dunkelziffer gibt.» Darunter leiden Einzelpersonen, Wohngemeinschaften aber eben auch Familien.

Rechtliches Vorgehen wird geprüft

Dass Kinder ihre Wohnung fürs WEF verlassen und ihr Zimmer Fremden überlassen müssten, sei besonders problematisch, sagt Wada der «Südostschweiz». Ihm ist auch ein richtig ärgerlicher Fall einer Familie bekannt, die dafür nicht einmal eine Kompensation bekommen hat. «Die meisten Betroffenen erhalten wenigstens Geld für die zehn Tage zurückerstattet oder es wird eine Monatsmiete erlassen.»

Der Mieterverband kontrolliert aktuell die Mietverträge der Betroffenen. «Ziel ist es, diese Fälle juristisch zu prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten», erklärt Wada. Ob die Mieterinnen aber tatsächlich gegen ihre Vermieter vorgehen wollen, ist nochmals eine andere Frage.

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