Darum gehts
- Christine Lagarde könnte WEF-Chefin werden. Gespräche mit Klaus Schwab stattgefunden
- Lagarde soll Apartment in der Schweiz gekauft haben für möglichen Wechsel
- Schwab besuchte Lagarde Anfang April in Frankfurt, wo die EZB sitzt
Bekommt das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Zukunft eine Chefin? Christine Lagarde (69) soll sich mit WEF-Gründer Klaus Schwab (87) über einen vorzeitigen Abgang bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgetauscht haben, wie die «Financial Times» berichtet. Die Idee hinter den Gesprächen: Die EZB-Präsidentin soll Nachfolgerin von Schwab werden – und das Präsidium des Wirtschaftstreffens in Davos GR übernehmen.
Lagardes Amtszeit bei der EZB läuft noch bis Ende Oktober 2027. Gleichzeitig gilt die Französin als aussichtsreiche Kandidatin für den WEF-Chefposten. Und dieser Job scheint sie zu reizen. Denn laut dem Bericht hat Lagarde bereits einige Vorkehrungen für den Wechsel in die Bündner Berge getroffen. So soll sie etwa ein Apartment in der Schweiz gekauft haben.
Schwab besuchte Lagarde Anfang April
Klaus Schwab, der am Osterwochenende wegen schweren Vorwürfen überraschend zurückgetreten ist und sich seither im Streit mit der Organisation befindet, befürwortet Lagardes Ambitionen. Seit «mehreren Jahren» bestehe der Plan, dass die EZB-Präsidentin seinen früheren WEF-Posten übernimmt, sagte er der britischen Wirtschaftszeitung. Das letzte Gespräch der beiden soll Anfang April stattgefunden haben, als Schwab Lagarde in Frankfurt besuchte, wo die EZB ihren Sitz hat. Die zwei Seiten hatten sich offenbar auch auf einen Zeitplan geeinigt: Lagarde hätte Schwab «spätestens Anfang 2027» beerben sollen. Bis dahin wollte er eigentlich WEF-Vorsitzender bleiben.
Gegenüber der «Financial Times» teilte ein EZB-Sprecher mit: «Präsidentin Lagarde hat sich immer voll und ganz der Erfüllung ihrer Aufgabe verschrieben und ist entschlossen, ihre Amtszeit zu Ende zu führen.» Das WEF liess ausrichten, es sei «nicht in der Lage, sich zu möglichen vertraulichen Gesprächen zu äussern, die möglicherweise zwischen unserem früheren Präsidenten und Lagarde stattgefunden haben».