Kein Multimilliardär
Roche-Präsident Severin Schwan zu arm für Besuch im Oval Office

US-Präsident Donald Trump nimmt angeblich nur ernst, wer eine genügend grosse Summe auf dem Konto hat. Roche-Präsident Severin Schwan war für einen Besuch im Weissen Haus zu arm. Doch wie viel Vermögen haben die sechs Wirtschaftsführer, die mit Trump verhandelten?
Publiziert: 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 14:37 Uhr
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Hier diskutieren unter anderem Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour (Mitte) sowie Alfred Gantner (2.v.r.), Partners Group-Mitinhaber, mit US-Präsident Donald Trump im Oval Office.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Sechs Schweizer Wirtschaftsführer trafen Trump für Zoll-Deal im Oval Office
  • Roche-Präsident Schwan fehlte, galt als «zu arm» für Besuch
  • Investitionszusagen von 200 Milliarden Franken bis 2028 in die USA
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Sechs Schweizer Wirtschaftsführer und eine Mission: Anfang November trafen sich Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour (57) sowie weitere fünf Geschäftsmänner mit US-Präsident Donald Trump (79) für einen neuen Zoll-Deal im Oval Office. Eine wichtige Schlüsselfigur fehlte dabei: Roche-Präsident Severin Schwan (58) war Anfang August noch für die Zollverhandlungen in die USA gereist. Danach wurde es ruhig um den gebürtigen Österreicher. 

Doch Schwan hat im Hintergrund weiterhin die Fäden für den Zoll-Deal gezogen. Für einen persönlichen Besuch im Oval Office reichte es aber nicht. Denn das zuständige Team um Helene Budliger Artieda (60) ist der Auffassung, dass Trump nur Menschen respektiert, die reicher sind als er selbst. Auf alle anderen schaue er herab, verraten Insider gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Trumps Vermögen schätzt das Wirtschaftsmagazin «Forbes» auf 6,2 Milliarden Dollar – das sind 5 Milliarden Schweizer Franken. Die sechs Schweizer Wirtschaftsführer haben zwar nicht alle mehr auf dem Konto als der US-Präsident. Doch die meisten sind wie Trump – im Gegensatz zu Schwan – Multimilliardäre. 

So gross ist ihr Vermögen

Diego Aponte (48), Präsident der Reederei MSC, fehlte kurzfristig im Oval Office – war jedoch massgeblich an den Vorbereitungen beteiligt. Seine Familie schaffte es vergangenes Jahr beim «Bilanz»-Ranking der 300 Reichsten der Schweiz auf Platz 5. Das Hab und Gut von Familie Aponte wird auf 20,5 Milliarden Franken geschätzt. 

Das Vermögen von Johann Rupert (75), Präsident des Luxusgüterkonzerns Richemont, übertrifft jenes von Trump ebenfalls. 10,5 Milliarden Franken soll der südafrikanische Milliardär gemäss der «Bilanz» schwer sein. Rupert ist auch Inhaber der Spitalkette Mediclinic, zu der die Schweizer Hirslanden-Gruppe gehört. 

Ebenfalls im Oval Office mit dabei war Daniel Jaeggi (64), Mitgründer des Genfer Rohstoffriesen Mercuria. Sein Vermögen und das seines Geschäftspartners wird auf 3,8 Milliarden Franken geschätzt. 

Etwas weniger auf dem Konto hat gemäss der «Bilanz» Alfred Gantner (57) mit einem Vermögen von 2,8 Milliarden Franken. Der Zuger ist Mitinhaber des Private-Equity-Spezialisten Partners Group. 

Goldige Geschenke überzeugen

Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour und Marwan Shakarchi, der von 1983 bis 2024 den Edelmetallverarbeiter MKS Pamp leitete, sucht man auf der Reichenliste der Bilanz zwar vergebens. Doch sie konnten mit anderen Argumenten punkten. 

Dass Trump ein Gold-Fan ist, ist kein Geheimnis. Als ehemaliger Chef einer der grössten Schweizer Goldraffinerien konnte Shakarchi wohl überzeugen. Die sechs Wirtschaftsmänner schenkten dem US-Präsidenten auch einen Goldbarren mit einer eingravierten Widmung als symbolische Geste

Zudem kamen sich Rolex-Chef Dufour und Trump bereits vor dem Besuch im Oval Office näher. Anfang September haben beide am US-Open-Final noch zusammen über den Zollhammer gegen die Schweiz gelacht. Im Oval Office überreiche Dufour dem US-Präsidenten eine exklusive Rolex-«Desk Clock». Das goldige Exemplar ist mittlerweile von Trumps Pult verschwunden.

Roche-Präsident Schwan kann da mit seinem Vermögen von 125 Millionen Franken nicht mithalten. Doch er nahm an zahlreichen Videocalls teil, wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt. Er nahm gar persönlich das Telefon in die Hand, um Schweizer Geschäftsführer von Investitionen in die USA zu überzeugen.

Am Ende kam eine Summe von 200 Milliarden Franken zusammen. Neben Roche und Novartis haben unter anderem auch ABB und Stadler Rail versprochen, bis 2028 eine ordentliche Summe in die USA zu investieren.

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