Insolvenzantrag in Deutschland
Die Zukunft von Meyer Burger wird immer düsterer

Das Solarunternehmen Meyer Burger hat für seine beiden deutschen Tochtergesellschaften die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Die Bemühungen um den Erhalt der Standorte will das Unternehmen nun mit einem Insolvenzverwalter fortsetzen.
Publiziert: 01.06.2025 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2025 um 13:08 Uhr
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In Thun arbeiten für Meyer Burger noch 60 Mitarbeitende.
Foto: Meyer Burger

Darum gehts

  • Meyer Burger stellt Insolvenzanträge für deutsche Tochtergesellschaften und stoppt US-Produktion
  • Schweizer Tochtergesellschaft in Thun soll bestehen bleiben
  • Entlassung von 282 Mitarbeitern in Goodyear, Arizona, angekündigt
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Meyer Burger informierte am Samstag in einer Mitteilung über die Insolvenzanträge. Diese betreffen zum einen die Solarzellenfertigung in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen im Bundesland Sachsen-Anhalt. Dort beschäftigt Meyer Burger nach eigener Aussage 331 Mitarbeitende.

Ebenfalls Insolvenz beantragte Meyer Burger für die Tochtergesellschaft Meyer Burger Germany in Hohenstein-Ernstthal in Sachsen. Dort sind 289 Mitarbeitende im Maschinenbau und in der Technologieentwicklung beschäftigt.

Im Rahmen der laufenden Sanierungsverhandlungen sei intensiv um einen Erhalt der Standorte gerungen worden, hiess es. Diese Bemühungen seien bisher nicht erfolgreich gewesen.

Betrieb in den USA eingestellt

Die Schweizer Tochtergesellschaft mit rund 60 Mitarbeitenden in Thun soll den Angaben zufolge bestehen bleiben. Formal als Firma bestehen bleiben soll auch der US-Ableger von Meyer Burger.

Bereits am Donnerstag hatte das Unternehmen allerdings angekündigt, die Solarmodulproduktion in Goodyear im Bundesstaat Arizona einzustellen. Alle dort noch verbliebenen 282 Mitarbeitenden erhalten die Kündigung. In Goodyear wurden die am deutschen Standort Thalheim produzierten Solarzellen zu Solarmodulen verarbeitet.

Laut eigenen Angaben führt Meyer Burger mit einer Gruppe aus Vertretern von Anleihegläubigern Gespräche zur finanziellen Restrukturierung. Dabei gehe es um zwei durch die Tochtergesellschaft MBT Systems GmbH ausgegebene und von Meyer Burger Technology garantierte Wandelanleihen, die 2027 und 2029 zur Rückzahlung fällig sind.

Noch keine Geschäftszahlen

Zuletzt hatte Meyer Burger von den Anleihengläubigern Mitte Mai an einer Versammlung einen weiteren Aufschub für die ausstehenden Zinszahlungen der beiden Anleihen für einige Wochen erhalten. Davor hatten die Gläubiger bereits drei Mal einem Aufschub der Zinszahlungen zugestimmt.

Vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung beantrage Meyer Burger eine Fristverlängerung zur Vorlage der Geschäftszahlen 2024, hiess es am Samstag. Die bisherige Frist lief am 31. Mai ab.

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