Darum gehts
- Bergsturz-Katastrophe in Blatten VS: Wiederaufbau mit Fokus auf Tourismus
- Hotelprovisorium auf Lauchernalp eröffnet pünktlich zur Wintersaison
- 19 Zimmer mit 50 bis 75 Betten, Baukosten von vier Millionen Franken
Die Bergsturz-Katastrophe von Blatten VS ist aus den ganz grossen Schlagzeilen verschwunden. Im Hintergrund wird aber mit voller Kraft am Wiederaufbau der Gemeinde im Lötschental gearbeitet. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Tourismus. Der schafft nach dem Jahrtausendunglück Arbeitsplätze, bringt Geld ins Bergdorf und schafft damit eine neue Normalität im Alltag der arg getroffenen Einheimischen.
Ein Meilenstein auf diesem Weg ist die Eröffnung eines Hotelprovisoriums auf der Lauchernalp. Denn die Steinmassen haben auch zwei Drittel der Hotelbetten zerstört. Bereits im Dezember, pünktlich zum Start der Wintersaison, sollen erste Gäste in den Holzbau einziehen können, wie die Schäfer Holzbautechnik aus Dottikon AG in einer Medienmitteilung schreibt.
19 Zimmer mit bis zu 75 Betten
Das ist ein ehrgeiziges Projekt. Ingenieure und Bauarbeiter kämpfen nämlich nicht nur gegen die knappe Zeit, sondern auch gegen die besonderen Bedingungen auf 2000 Metern. Das Holz-Hotel kommt in einer Erdbebenzone zu stehen, muss Schneemassen und Wind trotzen. «Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren», heisst es vom Planungsteam.
Die Decken- und Wandmodule werden im Aargau vorproduziert und im Tal in nur 15 Tagen aufgerichtet. Das Hotel wird drei Stockwerke hoch, bietet 19 Zimmer mit 50 bis 75 Betten sowie einen Aufenthaltsraum und Platz für Ski und Bikes. Ein Restaurant gibt es nicht. Gäste werden im nahen Panoramarestaurant Lauchernalp verköstigt.
Vier Millionen Franken soll der Bau kosten, wie die «Aargauer Zeitung» weiss. Eine Million übernimmt der Kanton Wallis. Den Rest bezahlt eine Hotelkooperation, die bereits Häuser in Blatten betreibt. Fünf Jahre soll das Holz-Hotel stehen. Danach wird es abgebrochen. Und allenfalls an einem anderen Ort als Gruppenunterkunft oder Herberge wieder aufgebaut.