Darum gehts
- Gebäudeversicherungsprämien werden steigen, warnt Helvetia-Chef Fabian Rupprecht
- Naturgefahren wie Erdrutsche führen zu strengerer Risikobewertung bei Versicherungen
- In Kantonen ohne Versicherungsobligatorium liegt die Versicherungsdichte bei etwa 90 Prozent
Häuschen-Besitzer aufgepasst: Die Prämien für die Gebäudeversicherung dürften steigen. «Langfristig werden diese steigen müssen – es geht gar nicht anders», warnt Helvetia-Chef Fabian Rupprecht (55) im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Dabei legt die Finanzmarktaufsicht (Finma) die Prämien für die Elementarschadenversicherung fest und prüft diese periodisch.
Hagel und Überschwemmungen sorgen bei den Versicherern für die teuersten Schäden. Doch dieses Jahr verursachte auch der Erdrutsch in Blatten VS hohe Kosten: «Unser Anteil am Schaden ist ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag», ergänzt der CEO.
Dabei geht Rupprecht davon aus, dass es in Zukunft mehr Immobilien ohne Versicherungsschutz geben wird: «Blatten war ein Wendepunkt und hat die Branche aufgerüttelt. Sie wird die Risiken stärker gewichten.» Der Fall zeige, wie ernst man die Naturgefahren nehmen müsse und wie wichtig Versicherungen seien.
«Gefahrenzone ist nicht gleich Gefahrenzone»
Schon heute gibt es Gebäude in roten Gefahrenzonen, die gar nicht mehr versicherbar sind. «Grundsätzlich prüfen wir jedes Haus individuell. Manche versichern wir, andere nur mit Auflagen und einige wenige nicht. Gefahrenzone ist nicht gleich Gefahrenzone», führt der CEO gegenüber der Zeitung aus.
Dabei gibt es nicht in allen Kantonen ein Obligatorium für die Gebäudeversicherung. Sind diese Kantone nun stärker gefährdet? Rupprecht gibt Entwarnung: «Auch in Kantonen ohne Obligatorium tendiert die Versicherungsdichte gegen 90 Prozent.»