Keine gute Nachricht im Zoll-Streit mit Donald Trump
Schweizer Goldexporte in die USA explodieren im Juli

Schlechte Nachrichten von der Schweizer Exportwirtschaft: Die Goldexporte in die USA sind im Juli förmlich explodiert. Warum das die Schweizer Verhandlungsposition mit Donald Trump (79) im Zollstreit eher schwächt – und wie zentral das Gold ist.
Publiziert: 21.08.2025 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2025 um 09:51 Uhr
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Die Schweiz ist eine internationale Gold-Drehscheibe.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Darum gehts

  • Schweizer Goldexporte in die USA steigen, belasten Handelsbilanz mit Trump
  • Swatch-Chef fordert 39% Exportsteuer auf Goldbarren für die USA
  • Im Juli 2025 wurden 54 Tonnen Gold im Wert von 4,7 Milliarden Franken exportiert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Das Handelsdefizit zwischen der Schweiz und den USA ist der Knackpunkt im Zollstreit mit Donald Trump (79). Weil wir viel mehr nach Amerika exportieren als importieren, hat der US-Präsident uns abgestraft. Neben der Pharmaindustrie sind es vor allem die Goldexporte, die die Handelsbilanz belastet. Deshalb sind die neuesten Zahlen, die am Donnerstag vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) publiziert worden sind, ein Schlag für die Schweiz. 

Denn die vieldiskutierten Goldexporte der Schweiz in die USA sind zuletzt wieder deutlich in die Höhe geschossen. Im Juli 2025 wurden gut 54 Tonnen Gold im Wert von knapp 4,7 Milliarden Franken in die USA ausgeführt. Das ist fast fünfmal so viel wie im Juli 2024! Und das dürfte Donald Trump überhaupt nicht gefallen – und könnte die Verhandlungsposition der Schweiz künftig schwächen.

Im ersten Halbjahr 2025 waren knapp 480 Tonnen Gold zu einem Wert von knapp 40 Milliarden Franken aus der Schweiz in die USA geliefert worden. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2024 waren es noch lediglich 26 Tonnen gewesen, in den zweiten Jahreshälfte dann bereits 127 Tonnen.

Schweiz ist Gold-Drehscheibe

Gerade von Januar bis März 2025 wurden monatlich zwischen 118 und 219 Tonnen Gold in die USA ausgeführt. Diese Werte normalisierten sich in den folgenden Monaten dann aber wieder und waren zum Teil nur noch sehr tief.

Der Grund für die massiven Goldexporte zu Jahresbeginn: Der Machtwechsel zu Donald Trump führte zu einer sehr hohen Goldnachfrage in den USA – und dieses Gold musste meist einen Umweg über die Schweiz machen. Denn in der Schweiz sind vier grosse Gold-Raffinerien ansässig, die auch Barren in verschiedene Grössen umschmelzen. Wir sind im Goldhandel die Drehscheibe der Welt!

Swatch-Chef Hayek preschte vor

Zwar hat Trump beschlossen, die Goldexporte aus der Schweiz in die USA vom Zollhammer auszunehmen. Zu wichtig ist das Schweizer Gold für Amerika und den US-Präsidenten. Aber er wird das zusätzliche Handelsdefizit aufgrund des Goldes weiterhin beachten. 

Swatch-Chef Nick Hayek (70) hat eine klare Meinung punkto Schweizer Gold und Zollstreit mit Trump: «Die Schweiz soll eine Exportsteuer auf Goldbarren von 39 Prozent für die USA erlassen», forderte er letzte Woche im Blick. Hayek hat erkannt, dass ausbleibende Goldlieferungen aus der Schweiz Trump so richtig wehtun würden. «Das ist seine Achillesferse», sagte er.

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