Darum gehts
- Skigebiete kämpfen mit ausbleibenden Schneetagen
- Derzeit sind schweizweit nur 612 von 1823 Liftanlagen in Betrieb
- In den zehn grössten Schweizer Destinationen sind die Ticketpreise im Dezember höher als im Januar
Der Countdown läuft: Am kommenden Samstag nehmen auch die bisher noch nicht geöffneten Schweizer Skigebiete den Betrieb auf. Und Tausende Ski- und Snowboard-Enthusiasten stehen in den Startlöchern, um Kurven in den Schnee zu fahren.
Aber in welchen Schnee? Ein Blick auf die Webcams diverser Schweizer Tourismusdörfer zeigt: Vielerorts liegt lediglich eine hauchdünne Schneeschicht auf den Dächern und Wiesen – und das eigentlich im ganzen Land. Selbst in Arosa GR, Zermatt VS, im Engadin oder in Adelboden BE hat man mit Schneemangel zu kämpfen. Das wird voraussichtlich auch so bleiben: «Bis Weihnachten sind in den Alpen keine wirklich nennenswerten Schneemengen zu erwarten», sagt Yves Karrer (31) von Meteoschweiz auf Blick-Anfrage.
Nicht alle Lifte stehen den Gästen zur Verfügung
Die Folge: In den Skidestinationen, auch in solchen in höheren Lagen, sind nicht alle Pisten befahrbar. Mit künstlichen Beschneiungsanlagen können die Schneesportgebiete dem Problem zwar entgegenwirken – aber eben nur bedingt. Denn oft sind die Temperaturen zu hoch fürs Beschneien.
So zeigt ein Blick in den Schneebericht von Schweiz Tourismus: Aktuell sind hierzulande lediglich 612 von 1823 Liftanlagen in Betrieb – also nur etwa jede dritter Lift läuft. Blick hat nun für die zehn grössten Skigebiete des Landes ausgewertet, wie viele Skilifte am 20. Dezember geöffnet haben. Das Resultat: Bislang sind gerade mal bei einer der zehn Megadestinationen alle Pisten offen.
Interessant ist zudem: Tagestickets kosten für den kommenden Samstag überall mehr als im Januar – also dann, wenn alle Pisten geöffnet sein sollten. Für weniger Pistenspass muss man demnach tiefer in die Tasche greifen. Aufgrund der dynamischen Preise ist es jedoch möglich, dass die Januar-Skitickets noch teurer werden – je nach Nachfrage.
Für die Recherche wurde der Preis für eine Erwachsenen-Tageskarte verwendet. Der Ticketpreis im Januar ergibt sich aus dem Durchschnitt der folgenden drei Stichtage: 10., 14. und 25. Januar.
Ziemlich schlecht kommen die Gäste im Skigebiet Arosa-Lenzerheide GR weg. Dort ist eine Tageskarte im Januar deutlich günstiger als kommenden Samstag – konkret beträgt die Preisdifferenz 18.70 Franken. Für den 20. Dezember zahlen die Besucher also deutlich mehr, und dies bei nur 32 von 43 geöffneten Anlagen. In den Skiorten Les Portes du Soleil VS, Samnaun-Ischgl GR und Saas-Fee VS zahlen die Schneesportler für den Tagesspass stets den vollen Preis – egal, wie die Betriebslage aussieht.
| Skigebiet | Offene Anlagen am 20. Dezember (voraussichtlich) | Ticketpreis 20. Dezember | Ticketpreis Januar (Durchschnitt) |
| 1. Les Portes du Soleil | 16/57 | 67.– bis 73.– | 67.– bis 73.– |
| 2. 4 Vallées | 34/72 | 89.– | 77.10 |
| 3. Matterhorn Ski Paradise | 42/54 | 101.– | 91.– |
| 4. Ischgl/Samnaun – Silvretta Arena | 39/45 | 79.– | 79.– |
| 5. Arosa-Lenzerheide | 32/43 | 79.– | 60.30 |
| 6. Adelboden-Lenk | 19/22 | 73.– | 60.– |
| 7. Jungfrau-Region | 28/41 | 83.– | 79.– |
| 8. Flims Laax Falera | 24/30 | 85.– | 73.50 |
| 9. St. Moritz – Corviglia | 23/23 | 88.50 | 74.– |
| 10. Saas-Fee | 21/23 | 83.– | 83.– |
Am wenigsten Lifte sind zurzeit im Les Portes du Soleil in Betrieb, mit rund 580 Pistenkilometern normalerweise das grösste Skigebiet der Schweiz. Die Destination befindet sich allerdings erst in der Vorsaison (Stand 18. Dezember). So sind dort zurzeit 16 von insgesamt 57 Liftanlagen geöffnet, was lediglich 28 Prozent entspricht. Besser aussehen sollte es dann am 20. Dezember, wenn das Skigebiet offiziell in den Betrieb startet. Die Preise sind bis zum 28. März 2026 dieselben: 67 Franken, wenn man das Billett im Internet kauft, 73 Franken, wer vor Ort an der Kasse bezahlt.
In den 4 Vallées sind 47 Prozent aller Lifte offen. Damit belegt der zweitgrösste Skiort der Schweiz den zweitletzten Platz. In der Jungfrauregion sind es derweil knapp 63 Prozent. Vollbetrieb wird in St. Moritz-Corviglia GR herrschen. Ein Sprecher der Saastal Tourismus AG hat auch für die Besucher in Saas-Fee VS erfreuliche Nachrichten: «Der Grossteil, also 90 bis 95 Prozent, der Bahnanlagen und Pisten im Saastal sind ab Samstag geöffnet», sagt dieser auf Anfrage von Blick.
Sowieso gilt aber: Auch ohne Neuschnee können sich die Pistenbedingungen schnell ändern. Wer darum auf Nummer sicher gehen will, checkt den Pistenplan am besten spontan auf der Website des entsprechenden Skigebiets.