Grosse Auswertung zeigt
Viele Pisten bleiben wegen Schneemangel zu – Preise trotzdem hoch

Das weisse Winterwunderland lässt in der Schweiz auf sich warten. Aber obwohl noch nicht alle Lifte offen sind, gibt es bei vielen Destinationen keinen Preisrabatt. Das Skifahren über die Festtage ist sogar teurer als im Januar, wie eine Auswertung von Blick zeigt.
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Im grössten Skigebiet der Schweiz, den Portes du Soleil, zahlen Skigäste bis zum 26. März stets denselben Preis.
Foto: JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Darum gehts

  • Skigebiete kämpfen mit ausbleibenden Schneetagen
  • Derzeit sind schweizweit nur 612 von 1823 Liftanlagen in Betrieb
  • In den zehn grössten Schweizer Destinationen sind die Ticketpreise im Dezember höher als im Januar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Countdown läuft: Am kommenden Samstag nehmen auch die bisher noch nicht geöffneten Schweizer Skigebiete den Betrieb auf. Und Tausende Ski- und Snowboard-Enthusiasten stehen in den Startlöchern, um Kurven in den Schnee zu fahren.

Aber in welchen Schnee? Ein Blick auf die Webcams diverser Schweizer Tourismusdörfer zeigt: Vielerorts liegt lediglich eine hauchdünne Schneeschicht auf den Dächern und Wiesen – und das eigentlich im ganzen Land. Selbst in Arosa GR, Zermatt VS, im Engadin oder in Adelboden BE hat man mit Schneemangel zu kämpfen. Das wird voraussichtlich auch so bleiben: «Bis Weihnachten sind in den Alpen keine wirklich nennenswerten Schneemengen zu erwarten», sagt Yves Karrer (31) von Meteoschweiz auf Blick-Anfrage.

Nicht alle Lifte stehen den Gästen zur Verfügung

Die Folge: In den Skidestinationen, auch in solchen in höheren Lagen, sind nicht alle Pisten befahrbar. Mit künstlichen Beschneiungsanlagen können die Schneesportgebiete dem Problem zwar entgegenwirken – aber eben nur bedingt. Denn oft sind die Temperaturen zu hoch fürs Beschneien.

So zeigt ein Blick in den Schneebericht von Schweiz Tourismus: Aktuell sind hierzulande lediglich 612 von 1823 Liftanlagen in Betrieb – also nur etwa jede dritter Lift läuft. Blick hat nun für die zehn grössten Skigebiete des Landes ausgewertet, wie viele Skilifte am 20. Dezember geöffnet haben. Das Resultat: Bislang sind gerade mal bei einer der zehn Megadestinationen alle Pisten offen. 

Interessant ist zudem: Tagestickets kosten für den kommenden Samstag überall mehr als im Januar – also dann, wenn alle Pisten geöffnet sein sollten. Für weniger Pistenspass muss man demnach tiefer in die Tasche greifen. Aufgrund der dynamischen Preise ist es jedoch möglich, dass die Januar-Skitickets noch teurer werden – je nach Nachfrage.

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Für die Recherche wurde der Preis für eine Erwachsenen-Tageskarte verwendet. Der Ticketpreis im Januar ergibt sich aus dem Durchschnitt der folgenden drei Stichtage: 10., 14. und 25. Januar.

Die grösste Preisdifferenz hat ...

Ziemlich schlecht kommen die Gäste im Skigebiet Arosa-Lenzerheide GR weg. Dort ist eine Tageskarte im Januar deutlich günstiger als kommenden Samstag – konkret beträgt die Preisdifferenz 18.70 Franken. Für den 20. Dezember zahlen die Besucher also deutlich mehr, und dies bei nur 32 von 43 geöffneten Anlagen. In den Skiorten Les Portes du Soleil VS, Samnaun-Ischgl GR und Saas-Fee VS zahlen die Schneesportler für den Tagesspass stets den vollen Preis – egal, wie die Betriebslage aussieht. 

Skigebiet Offene Anlagen am 20. Dezember (voraussichtlich) Ticketpreis 20. Dezember Ticketpreis Januar (Durchschnitt)
1. Les Portes du Soleil16/5767.– bis 73.–67.– bis 73.–
2. 4 Vallées 34/7289.–77.10
3. Matterhorn Ski Paradise42/54101.–91.–
4. Ischgl/Samnaun – Silvretta Arena39/4579.–79.–
5. Arosa-Lenzerheide32/4379.–60.30
6. Adelboden-Lenk19/2273.–60.–
7. Jungfrau-Region28/4183.–79.–
8. Flims Laax Falera24/3085.–73.50
9. St. Moritz – Corviglia23/2388.5074.–
10. Saas-Fee21/2383.–83.–

Hier laufen am wenigsten Lifte

Am wenigsten Lifte sind zurzeit im Les Portes du Soleil in Betrieb, mit rund 580 Pistenkilometern normalerweise das grösste Skigebiet der Schweiz. Die Destination befindet sich allerdings erst in der Vorsaison (Stand 18. Dezember). So sind dort zurzeit 16 von insgesamt 57 Liftanlagen geöffnet, was lediglich 28 Prozent entspricht. Besser aussehen sollte es dann am 20. Dezember, wenn das Skigebiet offiziell in den Betrieb startet. Die Preise sind bis zum 28. März 2026 dieselben: 67 Franken, wenn man das Billett im Internet kauft, 73 Franken, wer vor Ort an der Kasse bezahlt. 

In den 4 Vallées sind 47 Prozent aller Lifte offen. Damit belegt der zweitgrösste Skiort der Schweiz den zweitletzten Platz. In der Jungfrauregion sind es derweil knapp 63 Prozent. Vollbetrieb wird in St. Moritz-Corviglia GR herrschen. Ein Sprecher der Saastal Tourismus AG hat auch für die Besucher in Saas-Fee VS erfreuliche Nachrichten: «Der Grossteil, also 90 bis 95 Prozent, der Bahnanlagen und Pisten im Saastal sind ab Samstag geöffnet», sagt dieser auf Anfrage von Blick.

Sowieso gilt aber: Auch ohne Neuschnee können sich die Pistenbedingungen schnell ändern. Wer darum auf Nummer sicher gehen will, checkt den Pistenplan am besten spontan auf der Website des entsprechenden Skigebiets.

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