Darum gehts
An Brustkrebs sterben weltweit über 700'000 Frauen – jedes Jahr! Diese Zahl wird bis 2040 voraussichtlich um 40 Prozent ansteigen.
Die verbreitete Strahlentherapie, bei der Röntgenstrahlen auf den Tumor fokussiert werden und ihn dadurch zerstören, hat einen grossen Haken: die Rückenlage, in der Patientinnen üblicherweise liegen, erschwert die präzise Bestrahlung der Brust. Das verursacht teils schwere Schäden an Herz und Lunge, schlimmstenfalls sogar einen Zweitkrebs. Eine bessere Behandlungsposition, die Bauchlage, scheitert oft an Schmerzen und Ungenauigkeit bei der Positionierung.
Innovatorin des Jahres
Auch Medizinphysikerin Giovanna Dipasquale (54) kennt dieses Problem. Sie dachte sich: «Falls ich jemals selbst an Brustkrebs erkranke, möchte ich nicht die heute übliche Behandlung bekommen.» Sie fand eine Lösung, für die sie am Donnerstag vom Female Innovation Forum mit dem Award «Innovatorin des Jahres» ausgezeichnet wurde.
Nur 30 Sekunden Stimmaufnahme, und eine App mit KI-Tool diagnostiziert 25 Gesundheitsmarker, von Typ-2-Diabetes bis zum drohenden Burn-out.
Was wie Zukunftsmusik klingt, setzt die 26-jährige Jungunternehmerin Lara Gervaise in die Tat um. Ihr Start-up Virtuosis basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass «die akustische Stimme der beste, am wenigsten manipulierbare Prädiktor für Gesundheitszustände ist», so Gervaise. Sie möchte das Stimm-Screening als weltweiten Gesundheitsstandard etablieren, so einfach wie eine Blutanalyse.
Für ihre Arbeit wurde Lara Gervaise beim Female Innovation Forum mit dem Anerkennungsaward ausgezeichnet. «Ein Start-up zu gründen, ist harte Arbeit. Diese Anerkennung verschafft uns Sichtbarkeit, und ich hoffe, dadurch andere Frauen zur Gründung eines eigenen Unternehmens zu inspirieren», so Gervaise.
Nur 30 Sekunden Stimmaufnahme, und eine App mit KI-Tool diagnostiziert 25 Gesundheitsmarker, von Typ-2-Diabetes bis zum drohenden Burn-out.
Was wie Zukunftsmusik klingt, setzt die 26-jährige Jungunternehmerin Lara Gervaise in die Tat um. Ihr Start-up Virtuosis basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass «die akustische Stimme der beste, am wenigsten manipulierbare Prädiktor für Gesundheitszustände ist», so Gervaise. Sie möchte das Stimm-Screening als weltweiten Gesundheitsstandard etablieren, so einfach wie eine Blutanalyse.
Für ihre Arbeit wurde Lara Gervaise beim Female Innovation Forum mit dem Anerkennungsaward ausgezeichnet. «Ein Start-up zu gründen, ist harte Arbeit. Diese Anerkennung verschafft uns Sichtbarkeit, und ich hoffe, dadurch andere Frauen zur Gründung eines eigenen Unternehmens zu inspirieren», so Gervaise.
Während eines Projekts zur Bauchlagen-Therapie kam sie auf die Idee, moderne Technologien zu nutzen, um die genauen Scandaten der Brust für eine individuell 3D-gedruckte Schale zu verwenden. Sie gründete in Genf das Start-up Herosupport. Die Schale, genannt Venus Shell, beseitigt das Problem der Ungenauigkeit. Dadurch, dass sie die Brust der Patientinnen komfortabel und präzise positioniert, senkt sie das Risiko strahlenbedingter Schäden an Herz und Lunge deutlich.
Ausgezeichnet und anerkannt
Trotz Auszeichnung bleibt Dipasquale bescheiden: «Innovation war immer Teil meiner Arbeit», erklärt sie. Ihr ist nur wichtig, dass man Brustkrebs, den damit verbundenen Problemen sowie den Möglichkeiten, diese zu verbessern, eine Plattform bietet.
Die Venus Shell gewinnt an Akzeptanz in der Fachwelt. Drei Pilotstudien mit führenden Experten sind in Vorbereitung, und es wurden bereits Partnerschaften zur Einführung mit wichtigen Spitälern in der Schweiz, Italien und Frankreich initiiert.
Helfen statt Markt erobern
Dipasquale sieht das Potenzial ihrer hochpräzisen 3D-Modelle zur Behandlung weiterer Krebsarten, was einen grossen Markt eröffnen könnte. Der Fokus aber liege auf «Krebserkrankungen, bei denen wir für Patienten und ihre Angehörigen etwas bewirken können. Unser nächster Schwerpunkt wird auf Behandlungen für Kinder und junge Erwachsene liegen.»
Das Ziel ist, die Venus Shell kostengünstiger und schneller herzustellen, um sie auch in Entwicklungsländern einsetzen zu können. Das Produkt ist noch nicht im Verkauf, aber die Gründerin stellt klar: «Patienten sollten nicht dafür bezahlen müssen.» Die Kosten sollen von Versicherungen oder der öffentlichen Hand übernommen werden, so die Hoffnung.
Herosupport setzt zudem auf Nachhaltigkeit. «Wir arbeiten bereits mit recycelbaren Materialien», betont Dipasquale. Das sei ein bewusster Bruch mit der Konkurrenz, die auf nicht recycelbares Nylon setze.
Ein weiteres Projekt ist bereits in Planung: Das Tumorareal wird gezielt erwärmt. Dadurch soll die Strahlung um 20 bis 30 Prozent stärker wirken. «Das wäre ein erheblicher Fortschritt im Kampf gegen Brustkrebs», so die Innovatorin.