Gefahr für Badegäste
400-jährige Villa am Vierwaldstättersee droht abzustürzen

Vor wenigen Jahren kaufte der tschechische Milliardär Karel Komárek die Villa Stutz in Horw. Jetzt muss er sie dringend sanieren. Gewisse Teile sind absturzgefährdet. Das entsprechende Baugesuch liegt bei der Gemeinde.
Publiziert: 16.07.2025 um 20:33 Uhr
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Die Villa Stutz gehört zu den prestigeträchtigsten Anwesen am Vierwaldstättersee.
Foto: Google Street View

Darum gehts

  • Villa Stutz in Horw: Prestigeträchtige Immobilie am Vierwaldstättersee wird umfassend saniert
  • Tschechischer Milliardär Karel Komárek plant Umbau zu Family Office
  • Sanierungskosten betragen 21,3 Millionen Franken, Teile der Villa drohen abzustürzen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Sie ist aufgrund ihrer Lage und dem baulichen Stil eine der prestigeträchtigsten Immobilien am Vierwaldstättersee: die Villa Stutz in Horw, unweit der Stadtgrenze von Luzern. Zur 1632 erbauten Immobilie gehört heute ein Grundstück von knapp 2360 Quadratmetern. Darauf befindet sich neben der Villa ein weiteres Gebäude, ein Bootshaus mit einer 3,5-Zimmer-Wohnung sowie zwei gedeckte Bootsplätze. 

Teile des Anwesens sind heute allerdings in die Jahre gekommen, wie das Onlineportal Zentralplus berichtete. Letztmals wurde es Ende des 20. Jahrhunderts umfassend umgebaut. Vor wenigen Jahren kaufte dann der tschechische Milliardär Karel Komárek (56) die Villa für einen zweistelligen Millionenbetrag, wie aus dem Inserat von 2018 hervorging. Der Unternehmer will sein Prunkstück nun umfassend sanieren.

Aus Villa wird Family Office

Geld dafür hat er genug. Laut Forbes besitzt Komárek ein Vermögen von zehn Milliarden Dollar. Damit gehört der Tscheche zu den 500 reichsten Menschen der Welt. Für den Umbau des Anwesens reichte die zuständige Villa du Lac AG vor eineinhalb Jahren ein Baugesuch ein. Daraus wird ersichtlich: Die Villa soll grundsätzlich auf den Zustand von 1837 zurückgeführt werden. Neu wünscht sich Komárek einen zusätzlichen Pavillon und eine Einstellhalle mit zehn Parkplätzen. Unter den Anwohnern soll das nicht überall Freude ausgelöst haben.

Gemäss dem Baubeschrieb wird die Wohnfläche zu Büros umfunktioniert. Die Villa soll künftig als Family Office dienen. Darunter versteht sich die Verwaltung des privaten Vermögens einer Familie. Dafür soll der Milliardär 21,3 Millionen Franken in die Hand nehmen.

Das Anwesen bröckelt

Die Bauarbeiten sollten bereits vor einem Jahr angefangen haben. Einsprachen zögern den Start allerdings heraus. Momentan hat Komárek aber ein ganz anderes Problem. Denn Teile seiner Villa drohen abzustürzen. Konkret geht es um einen Gartenpavillon und die umliegende Mauer. Sie stehen auf einem steilen Felsplateau über dem See und wurden über Jahrzehnte von Niederschlägen ausgewaschen.

Das geht aus einem neuen entsprechenden Baugesuch hervor. Im Frühjahr 2024 ist ein kleiner Felsteil bereits abgebrochen. Der Zustand der Bruchsteinmauer wird im beiliegenden geologischen Kurzgutachten als «alarmierend» beurteilt. «Ein Teileinsturz des Mauerwerks ist heute als wahrscheinlich einzustufen», heisst es. Für Badegäste, die den darunterliegenden Weg zum See nutzen, eine Gefahr.

Eine Notsanierung soll das Problem lösen. Die Auflagefrist für das Baugesuch dauert noch bis Samstag. Es ist zu hoffen, dass es für dieses Projekt keine Einsprachen gibt.

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