Fulminanter Börsenstart von American Bitcoin – was steckt dahinter?
Der Trump-Clan kassiert mit neuer Krypto-Firma mächtig ab

Neue Milliarden für die Familie des US-Präsidenten: Am Mittwoch legte American Bitcoin einen starken Börsenstart hin – zur Freude von zwei Trump-Söhnen, die an der Krypto-Firma massgeblich beteiligt sind. Was steckt da genau dahinter?
Publiziert: 15:03 Uhr
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Aktualisiert: 15:41 Uhr
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Eric Trump und sein älterer Bruder Donald Trump Jr. sind seit Mittwoch um 1,5 Milliarden Dollar reicher – dank des Börsengangs von American Bitcoin.
Foto: IMAGO/Anadolu Agency

Darum gehts

  • American Bitcoin debütiert erfolgreich an Nasdaq
  • Eric und Donald Trump Jr. halten 20 Prozent am Bitcoin-Unternehmen
  • Trump-Familie macht viel Geld mit Kryptogeschäften
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Die Familie von Donald Trump (79) wird immer reicher – derzeit vor allem dank Krypto. Am Mittwoch feierte das Unternehmen American Bitcoin sein erfolgreiches Debüt an der Tech-Börse Nasdaq. Zwischenzeitlich kletterte die Aktie auf mehr als das Doppelte des Einstiegkurses von 6.90 Dollar. Den ersten Handelstag beendete das Papier des Bitcoin-Schürfers dann mit einem Plus von 16,5 Prozent bei 8,04 Dollar.

Der Börsengang von American Bitcoin hat das Vermögen von Eric Trump (41) und Donald Trump Jr. (47) auf einen Schlag um Milliarden ansteigen lassen. Die beiden Söhne des US-Präsidenten halten zusammen nämlich 20 Prozent am Krypto-Unternehmen. Der aktuelle Wert ihrer Beteiligung: 1,5 Milliarden Dollar. Auf dem Tageshöchststand der Aktie war der Anteil der Trump-Söhne gar 2,6 Milliarden Dollar wert. Entsprechend euphorisch zeigte sich Eric Trump nach der Nasdaq-Notierung: «Krypto explodiert», sagte er laut Reuters in einem Interview am Mittwoch.

Firma will sich mit Bitcoin-Mining und -Handel profilieren

American Bitcoin ist erst in diesem Jahr entstanden. Der grösste Anteilseigner ist Hut 8 – eine US-Krypto-Firma, die auf dem Mining von digitalen Währungen spezialisiert ist. Der Hauptaktionär stellt seiner Tochter die Infrastruktur für das Schürfen von Bitcoin zur Verfügung. Vor dem Börsengang fusionierte American Bitcoin mit dem Krypto-Schürfer Gryphon Digital Mining, der bereits an der Nasdaq gelistet war.

Als Unternehmenszweck gibt der Börsenneuling «Mining-Aktivitäten und opportunistische Bitcoin-Käufe» an. American Bitcoin will davon profitieren, dass sich immer mehr etablierte Grossunternehmen eine strategische Bitcoinreserve zulegen. Das hat die grösste Kryptowährung der Welt zu neuen Höhenflügen ansetzen lassen. In diesem Sommer stieg der Bitcoin erstmals über die Marke von 120'000 Dollar. Derzeit notiert er bei rund 110'000 Dollar.

Neuer Token bringt Trump-Clan Milliarden ein

Erst vor drei Tagen wagte bereits ein anderes Krypto-Projekt aus dem Trump-Universum den Gang an den Markt. Seit Montag wird der Token WLFI des Unternehmens World Liberty Financial gehandelt. Das «Wall Street Journal» nannte das WLFI-Handelsdebüt den «wohl grössten finanziellen Erfolg» der Trump-Familie seit der Amtseinführung von Patron Donald Trump. Der Vermögenszuwachs: 5 Milliarden Dollar – zumindest auf dem Papier. Denn Trump und seine Söhne Eric, Don Jr. und Barron Trump (19), die laut der US-Wirtschaftszeitung zusammen ein Viertel aller WLFI-Tokens besitzen, dürfen diese noch auf unbestimmte Zeit nicht verkaufen. 

Andere frühe Investoren machten mit der Lancierung von WLFI einen kräftigen Reibach: Sie hatten ihre Token bei World Liberty Financial ursprünglich für 1.50 Cent kaufen können. Die Kryptowährung ging am Montag mit einem Kurs von 24 Cent in den Handel – und kletterte anschliessend bis auf 33 Cent. Danach büsste der WLFI aber all seine Kursgewinne wieder ein. Aktuell ist der Token 18 Cent wert. Damit wiederholte sich, was bereits bei der Lancierung von Trumps Memecoin passiert war. Der «$Trump» genannte Coin war nach einem fulminanten Start ebenfalls abgestürzt – und liess Hunderttausende Kleinanleger mit grossen Verlusten zurück.

Krypto jetzt wichtiger als Immobilien

Entsprechend rufen Trumps Krypto-Deals immer mehr Kritiker auf den Plan. Sie werfen dem US-Präsidenten Interessenskonflikte vor. Der erste «Bitcoin-Präsident», wie sich der Republikaner bereits im Wahlkampf bezeichnete, fährt seit der Rückkehr ins Weisse Haus einen sehr kryptofreundlichen Kurs. Und fällt immer wieder mit Werbung für Digitalwährungen auf, mit denen er zumindest indirekt verbunden ist. Teflon-Trump und sein Clan weisen die Kritik stets von sich.

Trump untermauert Krypto-freundlichen Kurs
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Bei Digitalwährungs-Gipfel:Trump untermauert Krypto-freundlichen Kurs

Fakt ist aber: Kryptogeschäfte sind zum lukrativsten Standbein der Trump-Organisation geworden, deren tragende Säule eigentlich Immobilien sind. Ihr gehören Luxushotels, Golfplätze und edle Anwesen auf der ganzen Welt – in zunehmendem Mass in Nahen Osten. 

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