Erfahrung bleibt wichtig
KI nimmt den Jungen die Jobs weg

Forschende der Stanford-Universität haben die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt untersucht. Die Studie basiert auf Daten von 3,5 bis 5 Millionen Arbeitnehmenden und zeigt einen spürbaren Einfluss auf Beschäftigungszahlen.
Publiziert: 05:17 Uhr
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Aktualisiert: 07:54 Uhr
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Die Zahl der 22- bis 25-jährigen Beschäftigten in Jobs, die am stärksten von KI-Software durchdrungen sind, ist um sechs Prozent gesunken (Symbolbild).
Foto: KEYSTONE

Darum gehts

  • KI-Einsatz reduziert Jobs für Junge in bestimmten Branchen
  • Ältere Arbeitnehmende profitieren in KI-durchdrungenen Bereichen
  • Beschäftigung von 22- bis 25-jährigen Software-Entwicklern deutlich gesunken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

In Bereichen mit einem breiten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) gibt es laut einer US-Studie spürbar weniger Jobs für junge Arbeitnehmende. Die Auswirkungen von KI errechneten Forschende der Stanford-Universität. Die Beschäftigung von 22- bis 25-jährigen Software-Entwicklerinnen und -Entwicklern sei seit Ende 2022 um ein Fünftel gefallen, schrieben die Forschenden.

Insgesamt sei die Zahl der 22- bis 25-jährigen Beschäftigten in Jobs, die am stärksten von KI-Software durchdrungen sind, um sechs Prozent gesunken. Eine weitere stark betroffene Branche neben der Software-Entwicklung ist der Kundendienst unter anderem mit Callcenter-Arbeitsplätzen. In Bereichen mit wenig KI-Einsatz sei die Beschäftigung junger Arbeitnehmenden dagegen um rund neun Prozent gestiegen, hiess es.

Zunahme von älteren Arbeitnehmenden

Eine weitere Erkenntnis aus der Studie: Die Zahl älterer Arbeitnehmenden nahm auch in Bereichen mit hohem KI-Einsatz zu. Die Stanford-Forschenden sehen eine mögliche Erklärung dafür darin, dass KI über das Grundwissen aus der Ausbildung verfüge – nicht aber über die Erfahrung, die man sich mit der längeren Ausübung eines Berufs aneigne.

Zudem sei die Verdrängung höher bei Jobs, in denen KI Mitarbeitende ersetzen könne, statt sie nur zu unterstützen. In Bereichen wie der Pflege wachse die Beschäftigung in allen Altersgruppen.

Erste Analyse auf breiter Grundlage

Für die Studie wurden Informationen des Personalbuchhaltungs-Dienstleisters ADP ausgewertet. Nach dem Ausschluss unter anderem von Teilzeit-Beschäftigten lag die Datenbasis für die Studie bei 3,5 bis 5 Millionen Arbeitnehmenden pro Monat. Es ist die erste Analyse auf einer so breiten Grundlage, die zu dem Ergebnis kommt, dass KI den Arbeitsmarkt bereits spürbar beeinflusst.

Die Stanford-Forschenden schränken zugleich ein, dass die ADP-Daten nicht ganz die Struktur der US-Wirtschaft abbilden. Auch stützten sie sich unter anderem auf Schätzungen der KI-Firma Anthropic als es darum ging, die Art der KI-Nutzung in einer Tätigkeit zu bestimmen. Die Forschenden räumen ein, dass die exakten Zahlen auch von anderen Faktoren beeinflusst werden könnten. Sie versuchten unter anderem, mögliche Verzerrungen durch die Konjunktur oder die Jobstreichungen nach einem zu schnellen Aufbau von Arbeitsplätzen zu Beginn der Corona-Pandemie herauszurechnen.

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