Hunderte demonstrieren gegen Bezos-Hochzeit
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Protest gegen Bezos:Demonstranten zünden Rauchbomben auf Rialtobrücke

Dieser Protest zielt ins Leere
Jeff Bezos bezahlte im letzten Jahr Milliarden an Steuern

Jeff Bezos' Hochzeit in Venedig löst Kontroversen aus. Während die Stadt von den Millionenausgaben profitiert, kritisieren Demonstranten die Steuervermeidung des Amazon-Gründers, obwohl er laut Forbes im letzten Jahr 2,7 Milliarden Dollar Steuern zahlte.
Publiziert: 29.06.2025 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2025 um 21:50 Uhr
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Hat zwischen 30 und 40 Millionen Dollar gekostet: Die Hochzeit von Jeff Bezos und Lauren Sánchez.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Bezos' Hochzeit in Venedig kostet 30 bis 40 Millionen Dollar, Proteste trotz Spenden
  • Demonstranten kritisieren Steuervermeidung mit Protestaktion
  • Bezos zahlte 2,7 Milliarden Dollar Steuern, spendete 2,5 Milliarden an Organisationen
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Auf rund 30 bis 40 Millionen Dollar werden die Kosten für die Hochzeit von Jeff Bezos (61) und Lauren Sánchez (55) in Venedig geschätzt. Ein Milliardärs- und Promi-Spektakel der Sonderklasse, das am Samstag mit einer Pyjamaparty zu Ende ging. Geld, das der mit einem geschätzten Vermögen von rund 230 Milliarden viertreichste Mann der Welt aus der Portokasse bezahlt. 

Davon profitiert auch die Lagunenstadt Venedig, die einen Grossteil der Hochzeitskosten für ihr Gewerbe verbuchen kann. Zudem soll Bezos eine Spende von knapp über drei Millionen Dollar an verschiedene venezianische Institutionen in Aussicht gestellt haben.

Trotzdem versammelten sich an die Tausend Demonstranten, um gegen die ausschweifende Hochzeit zu protestieren. Und anderem wurde auf dem Markusplatz ein grosses Transparent entrollt, das die Steuervermeidung der Superreichen im Allgemeinen und die von Bezos im Speziellen anprangerte: «Wenn Sie Venedig für Ihre Hochzeit mieten können, können Sie mehr Steuern zahlen.» 

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Da geht einem das Herz auf: Jeff Bezos und seine Ehefrau Lauren Sánchez Bezos herzen sich innig.
Foto: keystone-sda.ch

Ohne Spenden wäre Steuern höher

Doch dieser Protest zielt ins Leere, wie das Wirtschaftsmagazin Forbes ausgerechnet hat. Gemäss Forbes lieferte Bezos im letzten Jahr an die 2,7 Milliarden Dollar an den Fiskus ab, vornehmlich weil für 13,6 Milliarden Amazon-Aktien verkauft hat. Diese hatten letztes Jahr stark an Wert zugelegt, davon wollte sich der Gründer offenbar auch eine Scheibe abschneiden. 

Zudem spendete Bezos in den letzten Jahren Amazon-Aktien für rund 2,5 Milliarden Dollar an gemeinnützige Organisationen. Ohne diese Spenden wäre seine Steuerrechnung um 0,6 Milliarden höher ausgefallen. 

Das Problem bei der Besteuerung der Superreichen: Meist halten sie ihr Vermögen in Form von Anteilen an Unternehmen, in die sie investiert sind. Solange diese Anteile nicht verkauft werden, fallen keine Steuern an – auch wenn die Aktien stark an Wert gewinnen. Von Amazon hat Bezos während seiner Zeit als CEO ein Salär von etwas über 80'000 Dollar bekommen – was steuertechnisch bei einem Multimilliardär nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Zudem verzichtet Amazon auf die Ausschüttung von Dividenden, die im Gegensatz zur Wertsteigerung der Aktien versteuert werden müssten. 

Gemäss Forbes hat Bezos 2007 und 2011 gar keine Bundessteuern in den USA bezahlt, in den Jahren 2022 und 2023 nur ganz wenige. Auch, weil Bezos in diesen beiden Jahren keine Aktien von Amazon verkauft hat. 

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