SMI, Dow Jones, DAX – was ist das eigentlich?
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Leitindizes erklärt:SMI, Dow Jones, DAX – was ist das eigentlich?

China zunehmend nervös – was ist da los?
Diese Firma gibt gerade Rekordsummen an der Wall Street aus

Übernahmen und Milliardeninvestments: Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang will mit einem Shopping-Powerplay seine Vormachtstellung bei den KI-Chips zementieren. Die Chinesen werden nervös – und greifen jetzt ein. Was ist da gerade an der Wall Street los?
Publiziert: 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 15:17 Uhr
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An dieser Aktie hatten die Anleger in den letzten Wochen und Monaten grosse Freude:
Foto: AFP

Darum gehts

  • Nvidia-Chef geht auf historische Shoppingtour zwecks KI-Vorherrschaft
  • Übernahmen und Investitionen in Milliardenhöhe, darunter Open AI und Intel
  • 100-Milliarden-Dollar-Investment bei Open AI übertrifft bisherige Tech-Transaktionen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

«Shopping ist mein Ausdauersport», hat Hollywoodstar Sarah Jessica Parker (60) in «Sex and the City» zu sagen gepflegt. Träfe das auch auf Jen-Hsun Huang (62) zu, wäre der Taiwan-Amerikaner ganz schön fit. Denn der Nvidia-CEO hat sich in den letzten Wochen und Monaten auf die grösste Einkaufstour eines Tech-Unternehmens in der Geschichte der Wall Street begeben.

Einerseits standen – für Nvidia-Verhältnisse – kleinere Übernahmen auf dem Einkaufszettel: Gretel, eine Data-Firma aus San Diego (320 Millionen Dollar) oder das zwei Jahre junge chinesische Start-up Lepton AI (700 Millionen Dollar). Für die Technologie von Enfabrica liess Huang gleich 900 Millionen Dollar springen – und verpflichtete dafür auch deren CEO Rochan Sankar.

Andererseits tätigte der Chiphersteller aber auch Megainvestments: Am letzten Donnerstag sicherte sich Nvidia eine 4-Prozent-Beteiligung am Halbleiterproduzent Intel für 5 Milliarden Dollar. Und am gestrigen Montag wurde bekannt, dass Nvidia mit 100 Milliarden Dollar in den Tech-Konzern Open AI – zu dem unter anderem Chat GPT gehört – investiert. Eine gewaltige Summe!

Die Shoppingtour ist historisch

Nvidias 100-Milliarden-Dollar-Investment bei Open AI ist in dieser Höhe einzigartig – es handelt sich dabei nicht um eine klassische Übernahme, sondern um eine Beteiligung ohne Stimmrechte. Dafür mit der Zusage, dass Open AI im Gegenzug massenhaft Nvidia-Chips kauft. Die bislang grössten Tech-Transaktionen stammen von Microsoft mit der 69-Milliarden-Dollar-Übernahme von Activision Blizzard im Jahr 2022 oder von Dell mit dem 67-Milliarden-Dollar-Deal bei der Übernahme von EMC im Jahr 2015.

Nvidia-Chef Huang übertrifft mit dem Open-AI-Engagement alles, was die Tech-Branche bislang gesehen hat. Er will Nvidia die Vorherrschaft in der boomenden KI-Branche sichern. Sein Unternehmen dominiert zwar schon heute den Markt für die Chips, die moderne KI-Systeme antreiben. Doch Huang setzt aktuell alles daran, dieses Monopol auszubauen – von der Hardware über Cloud-Dienste bis hin zu Software und Anwendungen.

Wettlauf mit China

Denn aus dem Reich der Mitte kommt ernst zu nehmende Konkurrenz: Vor allem Huawei macht Tempo und hat kürzlich mit einem neuen Supercomputer – medial als «Nvidia-Killer» beschrieben – für Aufregung gesorgt. Das chinesische Unternehmen setzt auf die Vernetzung Hunderter eigener Prozessoren und schafft damit eine Rechenleistung, die Nvidia ins Schwitzen bringen könnte. Klar ist: Peking will im KI-Rennen gegen die USA nicht verlieren. Und wird wegen Nvidias Shopping-Powerplay zunehmend nervös.

Das zeigte sich letzte Woche: Die Regierung rund um Staatschef Xi Jinping (72) hat heimische Tech-Giganten wie Tiktok-Herausgeberin Bytedance und Alibaba angewiesen, keine KI-Chips von Nvidia mehr zu kaufen. Laufende Bestellungen mussten sofort gestoppt werden.

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Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.

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Trotz dieses Rückschlages: Nvidia überzeugt an der Wall Street die Investoren. Das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung von 4,46 Billionen Dollar das wertvollste der Welt. Der Aktienkurs hat sich seit April von 96 auf 184 Dollar fast verdoppelt.

Keine Empfehlung für Anleger

Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.

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