Darum gehts
- Lidl und Denner senken Brotpreise nach Aldi-Aktion auf unter 1 Franken
- Bäckereien kritisieren die Tiefpreisschlacht als Angriff auf ihr Handwerk
- Fairer Preis für ein Pfund Brot liegt laut Experten bei 4 Franken
Dieser Tiefstpreis hält nur 24 Stunden: Ein Tag nach Aldi senken auch Lidl und Denner per sofort die Preise für Brot- und Backwaren – teilweise auf unter 1 Franken! Das bestätigen die Discounter auf Anfrage von Blick.
Konkret: Ab heute zahlen Lidl-Kundinnen und -Kunden für Halbweissbrot und Ruchbrot (beide 500 g) jeweils noch 99 Rappen. Laugencroissants kosten neu 75 Rappen. Ende August senkte der Discounter bereits die Preise auf Buttercroissants auf 59 Rappen sowie Baguettes (250 g) auf 99 Rappen. «Lidl Schweiz verspricht seit jeher schweizweit die günstigsten Preise», heisst es dazu beim Discounter mit Sitz in Weinfelden TG. Eine Spitze gegen Aldi.
Der Discounter rief am gestrigen Montag nationale Brottiefpreise aus. «Bei Aldi Suisse gibt es das günstigste Brot der Schweiz», hiess es. Den Rekord ist der Discounter nun los. Denn nicht nur Lidl, sondern auch Denner senkt die Backwarenpreise.
Preisbeispiele der Migros-Discount-Tochter: Das beliebte «Pfünderli» Halbweissbrot und Ruchbrot gibt es schweizweit, per sofort, für 1 Franken, wie ein Denner-Sprecher ankündigt. Der Buttergipfel koste neu 70 statt 80 Rappen.
Bäcker schlagen Alarm
Konsumenten mögen sich freuen, doch für die Bäckereien ist die Brot-Tiefpreisschlacht der Discounter eine schlechte Nachricht. Sie sehen die Discounterpreise für Brot als direkten Angriff auf ihr Handwerk, wie sie Blick sagen. «Ich finde das tragisch», äussert sich Martin Mayer, Besitzer der Vuaillat-Bäckerei in Uster ZH, am Montag zum Aldi-Angriff. «Ein Brot für 99 Rappen zu verkaufen, ist absolut absurd.»
Silvan Hotz von der Traditionsbäckerei Hotz Rust in Baar ZG gibt zu bedenken: «Ein fairer Preis für ein Pfund Brot liegt bei 4 Franken.» Und keinesfalls bei 99 Rappen.
Laut den befragten Bäckereien basieren die Billigbrote der Grossverteiler auf einer maschinellen Produktion, einer kurzen Teigführung und dem Einsatz von Billigmehl. Das könne sich letztlich in einer geringeren Frische zeigen.
Wie gewonnen, so zerronnen: Da nun alle Konkurrenten wieder dieselben Preise haben, verpufft der Lockeffekt des Tiefpreises.