«Das tut uns sehr weh»
Luzerner Kult-Beck muss nach 216 Jahren für immer schliessen

In siebter Generation führen Catherine und Martin Bucher den Poscht-Beck in Flühli LU. Die Konkurrenz von Billig-Brot von Discountern und Tankstellen macht ihnen aber zu schaffen. Ende Monat müssen sie aufhören. Der traditionsreiche Betrieb rentiert nicht mehr.
Publiziert: 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 13:27 Uhr
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Der «Poscht-Beck» in Flühli LU wird Ende August geschlossen.
Foto: PD

Darum gehts

  • Traditionsreiche Bäckerei Zum Poscht-Beck in Flühli LU schliesst Ende August
  • Wirtschaftliche Realität und veränderte Einkaufsgewohnheiten führten zur Schliessung
  • 216-jährige Familientradition endet, «Poscht-Gipfel» hat überregionalen Kultstatus erreicht
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Nach über zwei Jahrhunderten ist Ende Monat Schluss: Die Bäckerei Zum Poscht-Beck in Flühli LU schliesst Ende August für immer. Damit endet eine 216-jährige Familientradition. «Dieser Entscheid tut uns sehr weh», sagt Catherine Bucher der «Luzerner Zeitung». Seit 1998 führten sie und ihr Mann Martin das Geschäft in siebter Generation. «Wir haben unser Handwerk mit Freude und Stolz ausgeübt.»

Doch die wirtschaftliche Realität hat das Ehepaar eingeholt. Die hohen Kosten, das veränderte Einkaufsverhalten seit Corona und die Konkurrenz von Discountern und Tankstellen hätten die Entscheidung unausweichlich gemacht. «Wir haben alles versucht, aber am Ende geht die Rechnung einfach nicht mehr auf», sagt Catherine Bucher. In Flühli, der Gemeinde mit 1800 Einwohnern, hält heute kaum noch jemand, um sich frisches Brot zu kaufen.

«Poscht-Gipfel» hat Kultstatus

Neben der schwindenden Laufkundschaft macht dem Paar auch die hohe Belastung zu schaffen. «Schon ein kleiner Unfall hätte alles lahmgelegt», sagt Catherine Bucher. Ihr Gatte Martin stand täglich in der Backstube – auch am Wochenende. Er schuftete auch für Beizen und Hotels. Und doch: «Es hat nicht mehr rentiert», sagt sie der «Luzerner Zeitung».

Über die Region hinaus bekannt ist die Bäckerei für den «Poscht-Gipfel», der Nussgipfel hat Kultstatus. «Wir haben schon Aufträge für 200 Stück zum Einfrieren bekommen», freut sich Bucher. Die Bäckerei wird verkauft. Aber vielleicht gibt es für Nussgipfelfans ein Happy End. Martin Bucher hat bereits einen neuen Job. Ab Oktober arbeitet er in einer Bäckerei in Hitzkirch LU. Und will mit dem «Poscht-Gipfel» auch dort für Furore sorgen.

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