Darum gehts
- Pro Senectute Home, eine Unterorganisation von Pro Senectute Kanton Zürich, wird nur noch bis Ende 2025 angeboten
- Der Grund: Das Modell rentiert sich nicht mehr
- Derzeit befindet sich Pro Senectute in Gesprächen mit einer Partnerorganisation für eine Übernahme der Angestellten und Pflegebedürftigen
«Im Alter zu Hause in vertrauter Umgebung bleiben und leben können – das ist ein weit verbreiteter Wunsch vieler älterer Menschen», heisst es auf der Webseite von Pro Senectute des Kantons Zürich. Und weiter: «Das ermöglicht Ihnen Pro Senectute Home.» Dabei handelt es sich um eine Unterorganisation von Pro Senectute Zürich, die verschiedene Spitex-Dienstleistungen für ältere Menschen anbietet. Bald müssen sie und ihre Angehörigen aber auf das Angebot verzichten. Denn das Modell wird per Ende Jahr eingestellt, wie der «Tages-Anzeiger» bereits berichtet hat. Betroffen sind 86 Angestellte und rund 180 Pflegebedürftige.
Derzeit muss das betroffene Pflegepersonal um den Job bangen. Doch Véronique Tischhauser-Ducrot (54), Vorsitzende der Geschäftsleitung von Pro Senectute Kanton Zürich, sagt gegenüber Blick: «Für unsere Angestellten eine Übergangslösung zu finden, hat oberste Priorität.»
Auch soll der Kontakt mit den Personen, die zu Hause betreut werden, aufrechterhalten werden. Dafür befinde man sich momentan in Gesprächen mit einer Partnerorganisation, die die Angestellten und Kunden übernehmen könnte, so Tischhauser-Ducrot. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, will die Chefin nicht verraten. Sie sei aber zuversichtlich, dass die Gespräche erfolgreich verlaufen werden. Gleichzeitig läuft das Konsultationsverfahren mit den Mitarbeitenden.
Angebot hat sich nicht rentiert
Die private Spitex aufzugeben, fiel Tischhauser-Ducrot nicht leicht, wie sie gegenüber Blick sagt. «Doch die Dienstleistung war für uns wirtschaftlich nicht mehr tragfähig.» Pro Senectute erhielt für das Modell stetig weniger Geld aus den Gemeinden. Konkret: «Die öffentliche Finanzierung der Dienstleistung der Grundpflege ist in den letzten vier Jahren um insgesamt 14 Prozent gesunken.» Gleichzeitig seien die Kosten wegen der Teuerung und des Fachkräftemangels stetig gestiegen.
Für die öffentliche Spitex ist ein solcher Einbruch weniger dramatisch: Sie erhält – im Vergleich zur privaten Spitex – einen höheren Zustupf von den Gemeinden. Tischhauser-Ducrot sagt dazu: «Wir, die sich an der Schnittstelle zur öffentlichen Spitex befinden, hatten diese Stütze nicht.»