68'000 Personen in sieben Monaten
Auswanderung aus der Schweiz steigt auf 10-Jahres-Hoch

Rekordhohe Auswanderung aus der Schweiz: Über 68'000 Menschen haben das Land bis August verlassen. Die geringere Zuwanderung führt zu einem langsameren Bevölkerungswachstum und könnte den angespannten Wohnungsmarkt in Grossstädten entlasten.
Publiziert: 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 17:39 Uhr
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Die Zahl der Auswanderer aus der Schweiz liegt 2025 auf einem 10-Jahres-Hoch.
Foto: GAETAN BALLY

Darum gehts

  • Auswanderung aus der Schweiz steigt auf 10-Jahres-Hoch
  • Nettozuwanderung sinkt
  • Schweizer bilden grösste Auswanderergruppe, gefolgt von Deutschen und Italienern
  • Arbeitslosigkeit unter Ausländern im September auf knapp 5 Prozent gestiegen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die Zahl der Auswanderer liegt seit Jahresbeginn so hoch wie nie in den letzten zehn Jahren: Bis August haben mehr als 68'000 Menschen die Schweiz verlassen, wie das aktuelle Immobilienbarometer der Zürcher Kantonalbank zeigt. In Kombination mit der geringeren Zuwanderung führt das dazu, dass die Schweiz derzeit etwas weniger schnell wächst als im letzten Jahr.

Die niedrigere Nettozuwanderung soll ein wenig Entlastung auf dem Mietwohnungsmarkt in den grossen Städten bringen. So sollte sich die Wohnungsraumknappheit dort nicht weiter verschärfen, schreibt die ZKB.

Betrachtet man die Auswanderung nach Ländern, machen Schweizerinnen und Schweizer die grösste Gruppe aus. Danach folgen Menschen aus Deutschland, Italien, Portugal und Frankreich. Ukrainer tauchen in der Statistik hingegen noch nicht gehäuft auf. 

Arbeitsmarkt verliert an Dynamik

Einer der Hauptgründe für die Zuwanderung in die Schweiz ist der Arbeitsmarkt. Doch dieser hat an Dynamik verloren. Die Konjunktur schwächelt aus mehreren Gründen – unter anderem den US-Zöllen, der kriselnden Maschinenindustrie, globale Unsicherheit und geringe Investitionstätigkeit. Die Zahl der offenen Stellen geht gemäss dem Swiss Job Market Index des Personalvermittlers Adecco aber auch im Gesundheitswesen, in klassischen Bürojobs und in IT-Berufen zurück. 

Die Arbeitslosigkeit unter Ausländern ist im September auf knapp 5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosigkeit in Frankreich derzeit unter dem langjährigen Schnitt. Und in Italien sank sie im Juli auf 6 Prozent und steht damit so tief wie seit der Finanzkrise 2007 nicht mehr. Auch in Portugal liegt sie auf dem tiefsten Stand seit sechs Monaten. Auch das dürfte die eine oder andere Fachkraft dazu bewegen, in die Heimat zurückzukehren. 

Insgesamt beträgt die Nettozuwanderung in die Schweiz bis August rund 41'400 Personen. 2024 waren es zu diesem Zeitpunkt bereits rund 50'000. 

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