Darum gehts
- Wohnungsnot in der Schweiz: Nur noch 1% der Wohnungen stehen leer
- Umnutzung von Bürogebäuden zu Wohnraum als mögliche Lösung für Wohnungsmangel
- In Basel: 3-Zimmer-Wohnung mit 73 Quadratmetern für 1412 Franken erhältlich
Die Zahlen machen allen Angst, die auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind: Am 1. Juni gabs in der Schweiz nur noch 48'455 leere Wohnungen. Aktuell stehen von allen Wohnungen und Eigenheime der Schweiz gerade einmal zu 1 Prozent leer. Das zeigen neue Auswertungen des Bundesamts für Statistik (BFS). Die Anzahl leerstehender Wohnungen und Häuser sinkt seit fünf Jahren ununterbrochen. Da ist guter Rat teuer.
Und doch, es gibt es sie, die Rezepte gegen die drohende Wohnungsnot. Und Projekte, in denen Wohnen zu vernünftigen Preisen möglich ist. Selbst in urbanen Gegenden oder in der Stadt. So lockt etwa die neue Siedlung Tivoli-Garten in Spreitenbach AG Zürcherinnen und Zürcher mit günstigen Mieten. Bereits 250 Stadtflüchtlinge sind eingezogen. Angezogen von Mieten, die bis zu 40 Prozent unter Zürcher Niveau liegen. Konkret: Die günstigsten 1,5-Zimmer-Wohnungen starten bei 1075 Franken. Normale 3,5-Zimmer-Wohnungen belaufen sich je nach Stockwerk auf zwischen 1805 und 2545 Franken.
Trister Bürobau umgenutzt
Auch in Basel kommen dieser Tage 28 neue Wohnungen auf den ausgetrockneten Markt, die für Furore sorgen. Denn sie sind modern und günstig. Sie liegen in einem ehemaligen Bürogebäude aus den Siebzigerjahren, wie es sie in der Schweiz zu Tausenden gibt. Grau, nicht mehr auf dem neusten Stand. Und meist nicht zu 100 Prozent vermietet. Die Umnutzung zu Wohnraum rechnet sich dennoch nur in den seltensten Fällen. Zu teuer die Investitionen, zu streng die Vorschriften.
An der Hochbergstrasse 158 im hippen Basel Hafenquartier hat das aber geklappt. Wo früher das Amt für Umwelt und Energie untergebracht war, wird künftig gewohnt. Statt steriler Büroflure dominieren nun helle Fensterfronten, Sichtbeton-Decken und edles Parkett. Ein Highlight sind die speziellen Schiebetür-Badezimmer, die sich ein- oder ausklappen lassen, wie die «Basler Zeitung» schreibt. Spannend: Der Umbau spart graue Energie – und gibt dem alten Bau ein zweites Leben.
3-Zimmer-Wohnung für 1412 Franken
Die günstigsten 2-Zimmer-Wohnungen gibts für etwas über 1000 Franken. Dafür bekommt man 41 Quadratmeter Wohnfläche. Ein Apartment mit 3 Zimmern und 73 Quadratmetern ist für 1412 Franken ausgeschrieben. Am oberen Ende der Preisliste steht eine 4,5-Zimmer-Wohnung mit 149 Quadratmetern für 3635 Franken im Monat – wahrlich günstig für Basler Verhältnisse. Da erstaunt es nicht, dass schon die Hälfte der Objekte vergeben ist.