Zollzampano Donald Trump (79) hat wieder zugeschlagen. Diesmal trifft sein Zollhammer Indien. Konkret: Die USA belegen Waren aus dem Land mit Zöllen von 25 Prozent – gültig ab dem 1. August, wie der US-Präsident auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social ankündigt.
Bisher waren für Indien Zölle in der Höhe von 26 Prozent vorgesehen. Trump begründet seine Entscheidung einerseits damit, dass Indien selbst sehr hohe Zölle erhebt. Zudem kommen Indien die Beziehungen mit Russland nicht entgegen. «Indien hat den Grossteil seiner militärischen Ausrüstung immer aus Russland bezogen und ist – zusammen mit China – der grösste Abnehmer russischer Energie», schreibt Trump. «Alles keine guten Dinge.» Zu den 25 Prozent soll gemäss Trump noch eine «Strafe» folgen. Was das genau bedeutet, führt der Präsident nicht aus.
Indien ist zwar die fünftgrösste Volkswirtschaft der Welt. Dennoch gehört das Land nicht zu den wichtigsten Handelspartnern der USA. Letztes Jahr kauften US-Firmen indische Güter im Wert von gut 90 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Irland steht im Ranking der grössten Exportländer in die Staaten vor Indien.
Wer bereits dran glauben musste
Es ist die jüngste Ankündigung in der Zoll-Saga aus dem Weissen Haus, die der US-Präsident Anfang April losgetreten hat. Seit dem 7. Juli versendet er in unregelmässigen Abständen neue Botschaften, in denen er die Höhe der Strafzölle verkündet. Ab nächstem Monat sollen die Importabgaben dann in Kraft treten. Am vergangenen Sonntag einigte sich die EU im Zollkrieg mit Trump. Mit dem jetzigen Abkommen akzeptiert die EU, dass die USA Strafzölle von 15 Prozent auf die meisten Importe aus Europa einführen. Das Worst-Case-Szenario ist damit abgewendet.
Zuvor verhängte Trump neue Zölle gegen Japan (15 Prozent) und die Philippinen (19 Prozent). Er feierte das Abkommen mit Japan als «vielleicht grössten Deal, der jemals gemacht wurde».
Trump-Botschaft kann positiv oder negativ sein
Die drei Beispiele zeigen: Trumps Zoll-Ankündigungen können sowohl eine gute Botschaft als auch eine schlechte Nachricht sein – beide Richtungen sind möglich. Japan und die EU stehen mit dem Deal jetzt besser da, zuvor hatten dem Land Zölle von 25 Prozent gedroht. Die Philippinen sehen sich nun mit höheren Strafzöllen konfrontiert.
Einen regelrechten Wutbrief von Trump erhielt Brasilien. Das südamerikanische Land bekam Zölle von 50 Prozent aufgebrummt, gültig ebenfalls ab 1. August.
Die Schweiz bibbert weiterhin
Derweil hält die Nervosität in Bundesbern weiter an. Der US-Präsident hat die Schweiz bisher ignoriert, noch immer steht eine Ankündigung aus Washington aus. Die Spannung steigt von Tag zu Tag. Immerhin, Finanzministerin Karin Keller-Sutter (61) hat ein gutes Gefühl. Sie sagte kürzlich: «Irgendwie habe ich den Zugang zu Trump gefunden.»