Zu Besuch im On-Camp in St. Moritz
Teamgeist statt Einsamkeit – wird der Laufsport hier revolutioniert?

Der Schweizer Sportartikelhersteller On bringt seine Athleten aus aller Welt in St. Moritz zusammen – für intensive Trainingswochen in der Höhe, aber auch, um das Wir-Gefühl in einem oft einsamen Sport zu stärken. Ein Augenschein aus dem Trainingslager.
Publiziert: 11.06.2025 um 16:03 Uhr
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Eine spezielle Laufgruppe in St. Moritz: Sportartikelhersteller On unterhält mit dem On Athletic Club ein eigenes Leichtathletik-Team.
Foto: Sergio Mateo María

Darum gehts

  • On organisiert Trainingslager für Athleten, fördert Teamgefühl und gegenseitige Motivation
  • St.-Moritz-Trainingslager: Hochleistungssport in alpiner Umgebung mit professioneller Unterstützung
  • Jonas Raess läuft zwischen 70 und 150 Kilometer pro Woche
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Melchior KallVideo/YouTube Distribution Manager

Der Laufsport gilt gemeinhin als Einzeldisziplin – einsame Kilometer, stille Konzentration, Fokus auf den eigenen Rhythmus. Doch der Schweizer Sportartikelhersteller On zeigt, dass Laufen auch Gemeinschaft bedeuten kann. Im firmeneigenen Leichtathletik-Team, dem On Athletic Club – abgekürzt OAC – trainieren das ganze Jahr über Topathletinnen und -athleten gemeinsam. Ziel ist es, ein starkes Teamgefühl zu fördern, das gegenseitige Motivation schafft.

Eines der OAC-Camps findet jeden Frühling in St. Moritz statt. Umgeben von den majestätischen Gipfeln des Engadins und der frischen Bergluft bereiten sich hier rund ein Dutzend On-Athletinnen und Athleten auf bedeutende Wettkämpfe vor – von der prestigeträchtigen Diamond League bis hin zu den grossen internationalen Marathons wie Tokio oder Berlin.

Die Einzelathleten funktionieren als Team

Für zwei Tage tauchte Blick in diese Welt ein – zwischen Athletenalltag und Alpenidylle. Schon beim Betreten des Gyms wird klar, dass hier auf hohem Niveau gearbeitet wird. Jonas Raess (31), einer der bekanntesten Langstreckenläufer der Schweiz, läuft mit beeindruckender Leichtigkeit auf dem Laufband. Kilometer um Kilometer spult er in gleichmässigem, fast meditativem Tempo ab.

Der Schweizer Olympionike wirkt danach tiefenentspannt. «Zur Natur hier in St. Moritz muss ich nicht viel sagen. Und für mich als Zürcher ist es umso schöner, hier zu sein und nur 2,5 Stunden von meiner Familie entfernt zu sein», so der Schweizer Rekordhalter über 3000 und 5000 Meter.

Im Trainingsalltag herrscht eine ausgewogene Mischung aus Konzentration und Kollegialität. Die Athleten sind in Kleingruppen organisiert, sie trainieren abwechselnd im Gym und draussen in der Engadiner Natur. Unterstützt werden sie von Coaches, Physiotherapeuten und einem Mental-Coach.

«Es macht nicht jeden Tag Spass»

Dass der Laufsport einen regelrechten Aufschwung erlebt hat, ist unübersehbar. Vor allem seit der Pandemie entdecken immer mehr Menschen Joggen als unkomplizierten Ausgleich: wenig Ausrüstung, maximale Freiheit und der direkte Weg in die Natur. Auch in der Schweiz boomt der Laufsport – mit Events wie dem Zürich-Marathon, den On als Partner unterstützt.

Aber als Profi gehört auch viel Arbeit dazu. Raess schildert: «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es jeden Tag Spass macht, aber das ist wahrscheinlich bei jedem anderen Job so.» Er legt pro Woche zwischen 70 und 150 Kilometer zurück.

Am Nachmittag begleiten wir die Athletinnen und Athleten auf E-Mountainbikes – eine willkommene Perspektive, um das Tempo dieser Profis wirklich zu erfassen. Spätestens als der Himmel sich zuzieht und der Regen einsetzt, wird uns klar: Hier oben wird bei jedem Wetter trainiert. Raess lacht, als wir fröstelnd die Regenjacken zurechtrücken, und meint trocken: «Training findet immer statt – ob in der Sonne oder im Starkregen.»

Aber wenigstens muss er den Widrigkeiten dank den OAC-Teamkolleginnen und -kollegen nicht alleine trotzen.

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