«Sollte es nicht funktioniert, dann ...»
Weltmeisterin Zogg stellt Servicemann ein Ultimatum

Julie Zogg startet mit einigen Zweifeln in den Olympia-Winter. Das Materialproblem ist noch immer nicht gelöst. Nun macht ihr aber eine Änderung Hoffnung.
Publiziert: 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 13:01 Uhr
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Ein letztes grosses Feuerwerk? Mit den Olympischen Spielen wartet auf Julie Zogg ein spezielles Highlight zum Ende ihrer Karriere.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Snowboarderin Julie Zogg startet mit gemischten Gefühlen in ihren letzten Winter
  • Die zweifache Weltmeisterin hatte in den letzten Jahren mit Material-Problemen zu kämpfen
  • Nun vertraut sie – ein letztes Mal – dem Servicemann des Verbands
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Es ist ihr Abschiedswinter, und doch fühlt sich Snowboarderin Julie Zogg (33) wieder wie am Anfang. Weil ein vertrautes Gefühl verschwunden ist. Jenes, sich blind auf ihr Material verlassen zu können.

Kaum steht die zweifache Weltmeisterin im Starthaus, taucht dieselbe Frage auf wie im letzten Winter: «Halten meine Kanten?» Das Materialproblem begleitet das Schweizer Snowboard-alpin-Team seit mehr als zwei Jahren.

Nach dem Tod des damaligen Servicemanns fand der Verband keinen gleichwertigen Ersatz. «Ihnen fehlte die Erfahrung», so Zogg. Nach dem Heim-Weltcup Anfang dieses Jahres in Scuol GR eskalierte der Knatsch.

Macht eine Änderung alles besser?

Zogg boykottierte von da an den von Swiss-Ski angestellten Servicemann. «Einmal hatte ich zu wenig Grip, dann wieder zu viel. Das war richtig mühsam und sehr schwierig zu verarbeiten. Ich bin in ein Loch gefallen. Plötzlich begann ich, an mir zu zweifeln», erklärte sie damals. 

Für die darauffolgenden Rennen und die Heim-WM präparierte ein langjähriger Weggefährte ihre Kanten – mit Erfolg. Und jetzt? Gibt Zogg erneut dem Servicemann des Verbands eine Chance?

Eine Änderung in seiner Arbeitsweise stimmt die Teamleaderin zuversichtlich. «Er hat früher die Kanten von Hand geschliffen. Nun macht er es wie mein Servicemann mit der Maschine.» Was eine Gleichmässigkeit zur Folge haben sollte, die zuvor nicht immer gegeben war. 

Vertrauensperson ist allzeit bereit

Ein abschliessendes Urteil darüber, ob es nun besser ist, kann Zogg erst im Januar abgeben. Die Materialprobleme traten jeweils erst auf, wenn die Temperaturen fielen und der Schnee eisiger wurde. 

Das Aushängeschild stellt dem Servicemann dann auch gleich ein Ultimatum: «Ich probier das jetzt einmal aus. Sollte es nicht funktionieren, dann werde ich auf meinen Servicemann zurückgreifen.»

Dieser sei allzeit bereit. Schliesslich will Zogg an ihren letzten Olympischen Spielen am Start stehen und sich keine Gedanken über ihr Material machen müssen. 

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