Selektions-Hammer im Skispringen
Das steckt hinter dem Absturz von WM-Held Peier

Eigentlich galt Skispringer Killian Peier als gesetzt für den Weltcup-Auftakt in Norwegen. Doch der Routinier schlitterte in eine Krise und muss zu Hause bleiben. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich.
Publiziert: 08:34 Uhr
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Aktualisiert: 08:58 Uhr
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Auf der Suche nach dem perfekten Sprung: Killian Peier studiert mit seinem Trainer seinen Bewegungsablauf.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Killian Peier erklärt Gründe für seinen Absturz im Skisprung-Team
  • Engere Anzüge und heimtückische Krankheit beeinträchtigten seine Leistung
  • Peier verpasst die ersten drei Weltcup-Springen der Saison
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Lange war die Rollenverteilung im Schweizer Skisprung-Team klar: Gregor Deschwanden (34) und Killian Peier (30) gaben den Ton an, der Rest sprang hinterher. Umso grösser ist die Überraschung, dass Peier im Weltcup-Aufgebot für die ersten drei Springen fehlt.

Eine Woche nach dem Selektionshammer erklärt der Waadtländer, was hinter seinem Absturz steckt. Der Gewinner der WM-Bronzemedaille 2019 nennt zwei Gründe für seinen schwierigen Sommer.

Weniger Spielraum im Anzug

Da wäre zum einen die Regeländerung bei den Anzügen. Diese müssen nun deutlich enger am Körper anliegen. «Das bereitete mir beim Absprung grosse Probleme.» Da Peier weniger Spielraum hat, funktionierte sein Bewegungsablauf nicht mehr so geschmeidig wie früher. «Ich fühlte mich eingeklemmt.»

Die Pegeländerung ist eine Reaktion auf den Anzugsskandal der Norweger an der letzten WM. Obwohl Peier grosse Mühe damit hatte, begrüsst er die Anpassung. «Die Regel ist derart strikt, dass es dadurch deutlich fairer wird.» Durch zusätzliche Kontrollen im Zielraum soll ein Bschiss wie jener der Norweger in Zukunft verunmöglicht werden. 

Krankheit setzte dem Routinier zu

Mittlerweile hat sich Peier an den engeren Anzug gewöhnt. Die vielen schlechten Sprünge nagten aber an ihm. «Ich zweifelte an mir und meinen Fähigkeiten.»

Diese schwierige Phase dauerte auch deshalb so lang, weil ihn eine heimtückische Krankheit flachlegte. «Ich war fast den ganzen Oktober angeschlagen.»

Nach einer Woche glaubte Peier, wieder fit zu sein. Doch als er sich intensiver bewegte, schlug der ominöse Virus erneut zu. «Ich weiss nicht genau, was es war. Aber es war sehr mühsam!» Dem dadurch entstandenen Rückstand fliegt Peier nun hinterher. 

Deshalb verpasst er die ersten drei Weltcup-Springen. Danach wird das Trainerteam neu selektionieren. Peier muss sich mit starken Trainingssprüngen aufdrängen. «Wenn ich weiterhin solche Fortschritte mache wie zuletzt, dann habe ich gute Chancen», ist er sich sicher. Eine Rückkehr in den Weltcup ist für Peier elementar. Schliesslich will er sich für die Olympischen Spiele in Italien qualifizieren.

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