Darum gehts
- FIS führt Gelbe und Rote Karten für Ausrüstungsverstösse ein
- Neue Messmethoden und Vorgaben für Anzüge sollen Tricksereien verhindern
- Bei Disqualifikation verliert Nation einen Startplatz für nächstes Springen
Die manipulierten Anzüge des norwegischen Teams an der Nordischen Ski-WM in Trondheim erschütterte die Skisprung-Welt. Gleich drei norwegische Springer wurden an der Heim-WM disqualifiziert, weil sie manipuliertes Material getragen hatten. Daraufhin wurden zwei Trainer und ein Servicemann entlassen, zudem verlor man einen Sponsor – weitere sportliche Konsequenzen hatte der Skandal nicht.
Eine Regeländerung des Ski- und Snowboard-Weltverband FIS soll einen solchen Eklat in Zukunft verhindern – oder zumindest härter bestrafen.
Karten wie im Fussball
Ab der kommenden Saison werden Gelbe und Rote Karten bei Ausrüstungsverstössen eingeführt. Wird ein Athlet für ein Vergehen disqualifiziert, erhält er den Gelben Karton gezeigt, im Wiederholungsfall gibt es wie im Fussball Rot. Das hat die FIS am Freitag bekannt gegeben.
Der «Platzverweis» hat dann auch Auswirkungen auf das nächste Springen. Die betroffene Nation verliert für das nächste Springen einen Startplatz. So hätten alle Athleten, die in Trondheim disqualifiziert wurden, für mindestens ein Springen an der WM aussetzen müssen und hätten nicht weiter am Turnier teilnehmen dürfen.
Modernisierte Messungen
Nebst den Karten setzt die FIS auch auf neue Messmethoden und Vorgaben für die Anzüge. Diese sollen weniger Raum für Tricksereien bieten. Bei einem bewussten Betrug, zum Beispiel wenn nach der Kontrolle noch verbotene Anpassungen gemacht werden, greifen zusätzliche Sanktionen. Diese Änderung greift auch in der Nordischen Kombination.