Darum gehts
- Das Neujahrsspringen entscheidet über Simon Ammanns Tournee-Zukunft.
- Die Teamkollegen setzten den vierfachen Olympiasieger stark unter Druck
- Auch Juri Kesseli muss liefern – sonst kommt es zu Veränderungen
Aus Schweizer Sicht ist das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen bereits von enormer Brisanz. Nach dem enttäuschenden Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf stehen gleich mehrere Athleten unter Druck – allen voran Simon Ammann (44).
Wie Blick weiss, könnte es nach dem zweiten Springen zu Kaderanpassungen kommen. Für den vierfachen Olympiasieger geht es also am Neujahrstag um nichts weniger als das sportliche Überleben an der Tournee.
Teamkollegen machen Druck
Während Domen Prevc (26) die Konkurrenz deklassierte, blieben die Schweizer zum Auftakt chancenlos. Der einzige Lichtblick war einmal mehr Sandro Hauswirth (25), der auf den 25. Platz sprang. Gregor Deschwanden (34) klassierte sich drei Ränge vor ihm und blieb damit deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Ammann schaffte zwar die Qualifikation, verlor aber im Wettkampf das Direktduell und landete nur auf Rang 34. Unter besonderer Beobachtung steht neben dem Routinier auch Juri Kesseli (20). Das Talent verpasste mit Rang 51 die Qualifikation deutlich und steht damit ebenfalls unter Zugzwang.
Weil seine Teamkollegen gleichzeitig mächtig Druck machen. Im zweitklassigen Continental Cup empfahlen sich am Wochenende Felix Trunz (Ränge 6 und 11) sowie Killian Peier (7. und 12.). Mindestens einer von ihnen dürfte ins Tournee-Team nachrücken.
Entscheidung fällt Mitte Januar
Ammann muss in Garmisch zwingend den Sprung in den zweiten Durchgang schaffen, um sich für den weiteren Verlauf der Tournee zu empfehlen. Scheitert er daran, könnte seine bereits 27. Teilnahme schon nach zwei Wettkämpfen zu Ende sein. Den Grundstein dazu legte er mit der erfolgreichen Quali am Silvesterabend.
Im Hinblick auf die Olympischen Spiele wäre dies ein herber Rückschlag. Denn zwei Plätze im Schweizer Team scheinen bereits an Deschwanden und Hauswirth vergeben. Um das letzte Ticket kämpfen fünf Athleten.
Bleibt Ammann bei der Tournee dabei, kann er weitere Argumente für sich sammeln, während seinen Konkurrenten die Möglichkeiten ausgehen, sich auf höchster Ebene zu zeigen. Nach den Weltcup-Springen Mitte Januar in Japan fällt die Entscheidung.