«Es ist zu wenig!»
Trainer richtet deutliche Worte an Skisprung-Legende Ammann

Die Rückkehr von Killian Peier bringt Bewegung ins Schweizer Skisprungteam – ein Talent wird degradiert. Simon Ammann steht derweil unter besonderer Beobachtung.
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Wann kann Simon Ammann wieder jubeln?
Foto: Ole Martin Wold

Darum gehts

  • Im Schweizer Skisprungteam kommt es zu einer Rochade
  • Rückkehrer Killian Peier verdrängt ein Talent aus dem Weltcupteam
  • Simon Ammann steht nach einem bescheidenen Saisonstart unter Beobachtung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

So angespannt sind die Schweizer Skispringer seit Jahren nicht mehr in eine Saison gestartet. Denn allen war klar, dass Killian Peier (30) nach den ersten drei Weltcupspringen ins Team zurückkehren wird. Eine Krankheit und das neue Anzugsreglement hatten den WM-Bronze-Gewinner von 2019 ausgebremst.

Die heikle Frage lautete deshalb: Wer muss für ihn weichen? Am späten Sonntagabend fiel die Entscheidung. Das Trainerteam degradiert Juri Kesseli (20). «Er ist noch sehr jung und braucht jetzt einige Trainingseinheiten. Weil mit den Sprüngen zuletzt gewinnst du im Weltcup überhaupt nichts», erklärt Coach Martin Künzle.

Kesseli hatte zwar seine ersten Weltcuppunkte geholt, landete ansonsten aber immer ausserhalb der Top 40. Als der Entscheid kommuniziert wurde, dürfte Simon Ammann (44) aufgeatmet haben. Denn der vierfache Olympiasieger erlebte wie Kesseli einen durchzogenen Saisonstart.

Glückliche Weltcuppunkte?

Dass Ammann phasenweise grosse Mühe hatte, registrierte auch Künzle. «Von ihm muss mehr kommen. Es war zu wenig. Wenn ich die Sprünge mit denen im Sommer vergleiche, hat er noch viel Steigerungspotenzial.» Die Ränge 41, 39, 33 und 36 sprechen für sich.

Am letzten Samstag erlebte Ammann einen seltenen Erfolgsmoment. Dank Rang 28 sicherte er sich erstmals in dieser Saison Weltcuppunkte. Dieses Resultat sei aber mit Vorsicht zu geniessen, erklärt Künzle. «Der Wind spielte verrückt. Einige Athleten sind regelrecht abgestürzt. Deshalb kann man diesen Wettkampf nicht gleich wie die anderen bewerten.»

Nächste Selektion bereits geplant

Vorerst bleibt Ammann also trotz bescheidener Leistungen im Weltcupteam. Doch der Druck auf ihn bleibt hoch. Denn nach dem kommenden Wettkampfwochenende in Wisla (Pol) wird erneut alles analysiert. Ein Absturz in Polen könnte gleichbedeutend mit dem Weltcup-Aus sein.

Dies würde seine Chancen auf seine achten Olympischen Spiele drastisch reduzieren. Schliesslich muss Ammann die Vorgaben des Verbands erfüllen: zweimal in die Top 25 oder einmal in die Top 15. Noch ist er davon ein gutes Stück entfernt.

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