Darum gehts
- Nadine Fähndrich könnte in diesem Winter ihre Karriere krönen
- Olympiamedaille und kleine Kugel sind ihre grossen Ziele
- Sie arbeitet weiterhin im eigenen, kleinen Team
WM-Bronze im Einzel-Sprint sowie im Team, neun Weltcup-Podestplätze und Rang zwei in der Sprint-Gesamtwertung: Nadine Fähndrich (30) zeigte sich in der letzten Saison in blendender Verfassung. Und das, obwohl die Vorzeichen durch ihre gutartige Herzrhythmusstörung sowie die weitgehende Loslösung vom restlichen Swiss-Ski-Team durchaus Unsicherheitsfaktoren mit sich brachten. Doch die schon zuvor erfolgreichste Schweizer Langläuferin der Geschichte lieferte auf Weltklasse-Niveau ab – und hat sich so in eine Position gehievt, die sie nun von noch mehr träumen lässt.
Auch in der neuen Saison, die am Freitag in Kuusamo (Fin) für Frauen und Männer mit dem Rennen über 10 km klassisch beginnt, zählt Fähndrich zu den Top-Favoritinnen. Das gilt in erster Linie für ihre Paradedisziplin Sprint, auf die sie sich hauptsächlich konzentrieren will. Und das wiederum hat zwei funkelnde Gründe. Der erste ist eine Olympiamedaille, die der Eigenthalerin noch fehlt. 2022 lief sie im Sprint auf den guten fünften Rang, weinte danach aber bittere Tränen vor laufender Kamera. 2026 soll es nun endlich klappen. Es wäre die Krönung einer grossartigen Langlauf-Karriere.
Distanzrennen stehen hinten an
Der zweite Grund ist die kleine Kristallkugel für die Sprint-Gesamtwertung. Dreimal wurde sie in den letzten Jahren jeweils Zweite. Diesmal will sie am Ende der Saison vom obersten Treppchen aus winken, wobei sie ihre Ziele klar unterscheidet. «Priorität geniesst natürlich Olympia, die kleine Kugel habe ich aber definitiv im Hinterkopf.» In Distanzrennen derweil habe sie «keine grossen Erwartungen» an sich selbst. Die Tour de Ski möchte sie möglichst fertig laufen, vor allem aber auch, weil die Etappenrennen gute Trainings während der Saison darstellen.
Das im letzten Winter bewährte Modell ihres Klein-Teams, bestehend aus ihr, ihrem Bruder Cyril (26) sowie Coach Ivan Hudac (54) hat sie in der Vorbereitung bestehen lassen. Nach dieser Saison soll die Situation neu beurteilt werden. Im besten Fall nach weiteren Grosstaten auf höchster Ebene.