Darum gehts
- Schweizer Curling-Team um Corrie Hürlimann tritt erstmals bei EM an
- Hürlimann-Team ersetzt überraschend Vierfach-Weltmeisterinnen um Silvana Tirinzoni
- Team belegt Rang 36 in der Weltrangliste und strebt Halbfinals an
Es ist ein bemerkenswertes Frauen-Aufgebot, das die Schweiz zur Curling-EM schickt. Es ist die Equipe um Skip Corrie Hürlimann (27), die ab Samstag im finnischen Lohja erstmals auf der ganz grossen internationalen Bühne antritt.
Hürlimann – und nicht die Vierfach-Weltmeisterinnen um Skip Silvana Tirinzoni (46), die eigentlich Titelverteidigerinnen sind. Doch weil der Schweizer EM-Startplatz an den letzten SM vergeben wurde, dort die Zugerinnen im Halbfinal sensationell Tirinzoni und Co. besiegten und dann zum Titel durchmarschierten, kommen nun neue Curling-Hoffnungen zu ihrer EM-Premiere.
Tochter von Olympiasieger Patrick Hürlimann
Skip Hürlimann sagt: «Wir sind schon etwas nervös. Es gibt nichts Schöneres, als mit dem Schweizerkreuz auf dem Tenü zu spielen. Da macht man sich automatisch selber Druck, das beste Curling zeigen zu wollen.»
Hürlimann tritt mit Marina Loertscher (26), Stefanie Berset (28) und Celine Schwizgebel (26) an. Das Quartett belegt in der nur bedingt aussagekräftigen Team-Weltrangliste momentan nur Rang 36.
Aber die Tochter von 1998er-Olympiasieger Patrick Hürlimann sagt: «Wir haben schon gegen alle Teams gewonnen, die an der EM dabei sind. Wir wollen in die Playoffs.» Das würde die Halbfinals bedeuten. Minimalziel ist ein Top-7-Rang, was der Schweiz einen Startplatz an der nächsten WM sichert.
Zwar ist die Tirinzoni-Equipe für die Olympischen Spiele 2026 längst gesetzt und in Cortina heisse Medaillenanwärterin. Aber welches Team dann Ende März in Calgary (Ka) die WM spielt, entscheidet sich an der SM in Bern.
Auch wenn sich nun durch die erste EM-Teilnahme die Saisonvorbereitung mit einem frühen Sommerauftakt verschoben hat, nimmt das Hürlimann-Team auch einen WM-Auftritt ins Visier. Also ein erneuter Coup gegen Tirinzoni an der SM? «Wir sind noch nicht auf Augenhöhe, vor allem, weil wir noch nicht so viel Erfahrung haben. Aber wir arbeiten hart an uns», sagt Hürlimann, die ihr Team vor einem Jahr langfristig mit dem Ziel Olympia 2030 formiert hat.