Triumphe, Trost und Tränen
«Champion der Champions» geht in die nächste Runde

In der Dokusoap «Champion der Champions» wirds wieder emotional: von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Halt so wie im Sport.
Publiziert: 25.10.2025 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2025 um 12:29 Uhr
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«Champion der Champions» geht in die neue Staffel.
Foto: SRF/Valeriano Di Domenico

Darum gehts

  • Mirjam Ott kämpft in SRF-Show um Titel «Champion der Champions»
  • Ex-Curlerin tritt gegen sechs andere ehemalige Spitzensportler in ungewohnten Disziplinen an
  • Ott nahm an vier Olympischen Spielen teil und gewann 10 internationale Medaillen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Miriam Zollinger, Tele

Ob sie es ins Finale schafft und so jubelt wie beim WM-Sieg 2012, verrät Mirjam Ott (53)
natürlich nicht. Sicher ist aber: Die Curlerin wetteifert mit sechs weiteren Ex- Spitzensportlern in ungewohnten Disziplinen um den Titel «Champion der Champions». 

Ebenfalls sicher ist: SRF will mit der zweiten Staffel an den letztjährigen Erfolg anknüpfen. Rund 30 Prozent Marktanteil fuhr der Sechsteiler da ein. Spitzenmässig!

Zugeschaut hat auch Ott. Sie fand das Kräftemessen und die Einblicke in verschiedene Karrieren megaspannend: «Eine coole Sache!» Ihre eigene beendete sie 2014, nach 22 aktiven Jahren. Bis heute ist sie die einzige Schweizer Curlerin, die vier Olympische Spiele bestritt. Der Lohn: zweimal olympisches Silber, einmal WM-, zweimal EM-Gold und weitere acht internationale Medaillen aus total 22 internationalen Meisterschaften.

Nach wie vor sportlich unterwegs

Heute steht sie nur noch zum Vergnügen auf dem Eis. «Dafür habe ich angefangen zu rudern, mehr zum Plausch.» Ab und zu setzt sie sich zudem aufs Rennvelo. «Mein Partner ist Triathlet, ihm mag ich natürlich nicht nach.» Und sie macht etwas Fitness, um gesund zu bleiben und Verletzungen vorzubeugen. «I bi scho no e bitz sportlech unterwägs, aber bescheide.»

So trainiert Ott im Vorfeld von «Champions der Champions» vor allem das, was sie sonst zu wenig macht: Kraft. «Doch es hat ja auch Männer im Spiel, die erst kurz nach der Aktivkarriere sind.» Da könne sie in fünf Monaten nicht weiss ich was alles aufbauen. «Das längt nid!», sie lacht. Entsprechend unbelastet reist sie nach Spanien.

Ein Artikel aus «Tele»

Das ist ein Beitrag aus «Tele». Das Fernsehmagazin der Schweiz taucht für dich nach den TV- und Streamingperlen.

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Unbelastet, aber nicht ambitionslos. Kaum dort, erwacht der alte Wettkampfgeist. «Ja, ich bin sehr ehrgeizig», räumt sie schmunzelnd ein, «auf einer Skala von 1 bis 10 liege ich sicher bei 9.»

Altersmässig hingegen liegt sie mit 53 in der Mitte. Ein Nachteil? Nein, eher ihr aktueller Job. Die anderen sechs sind noch tief im Sport verankert, Betriebswirtin Ott aber hat einen Bürojob. «Ich hocke acht Stunden pro Tag auf dem Stuhl, das macht einen grossen Unterschied.»

Von wegen faul am Strand liegen

Natürlich sind die Challenges unter andalusischer Sonne auch dieses Jahr keine Spaziergänge. «Nichts also mit Dolcefarniente und Ferien», betont Ott, «ich musste kämpfen, war massiv gefordert!»

Vor allem, wenn gefragt ist, was sie als Curlerin weder trainiert noch im Wettkampf erlebt hat: über den Schmerz hinausgehen. Etwa beim Anlehnen an «Die Wand». In Sitzposition, aber ohne Stuhl! «Das kann man bis zu einem gewissen Punkt mental wettmachen und mit dem Willen dagegenhalten, aber wenn dir einfach die Muskeln fehlen, geht es irgendwann auch damit nicht mehr.»

Für die erfolgsverwöhnte Ott eine neue, spannende Erfahrung. «Umgekehrt gibts auch für Chrigel Stucki mit seiner unglaublichen Kraft ganz schwierige Challenges.» Als Motto gilt für alle: Das Ganze trotz Anstrengung mit Spass angehen, es nicht zu verbissen sehen. Grund zum Lachen haben die glorreichen Sieben mehrmals: Schon am ersten Tag fällt Andy Egli vor lauter Links- und Rechtsschauen in den Innenpool vor seiner Nase. Nebst Lachtränen fliessen aber auch Tränen der Erleichterung, der Erschöpfung und Freude.

Bei den abendlichen Sofagesprächen gehts dann um grosse Gefühle: In ihren Lebensbeichten erzählen die Ex-Stars nicht nur von Triumphen, sondern auch von Tiefschlägen und persönlichen Tragödien. Sehr emotional sei das gewesen, sagt Ott, besonders als Ruderweltmeisterin Gmelin an der Reihe war. «Jeannine hatte wahnsinnige Hürden zu überwinden, doch sie hat dagegen angekämpft. Das ist mir recht eingefahren.»

Mit Blick zurück sagt Ott, sie sei mit leicht mulmigem Gefühl aufgebrochen, da sie nicht recht wusste, was sie erwarten würde, aber positiv erfüllt wieder heim. «Es war eine sehr schöne Zeit!», schwärmt sie, «und ein absolutes Privileg, all diese Leute so kennenzulernen. Eines meiner Highlights dieses Jahr.» Das nächste steht schon bald an: Mirjam Ott wird im Februar die Schweizer Curling-Frauen als Co-Teamcoach an die Olympischen Spiele in Mailand begleiten.

Die zweite Staffel von «Champion der Champions» läuft am 25. Oktober um 20:10 Uhr auf SRF 1. 

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