Schweizer WM-Coup im Mehrkampf
«So etwas haben wir noch nie erlebt»

Noe Seifert schreibt Turngeschichte: An der WM in Jakarta gewinnt er sensationell Bronze im Mehrkampf, die erste Schweizer Medaille in der Königsdisziplin seit 75 Jahren. Florian Langenegger komplettiert das Top-10-Ergebnis.
Publiziert: 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 22:03 Uhr
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Noe Seifert holt Bronze im Mehrkampf.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Noe Seifert gewinnt sensationell Bronze im Mehrkampf bei der Kunstturn-WM
  • Erster Schweizer Medaillengewinn in dieser Disziplin seit 1950
  • Zwei Schweizer Turner unter den Top 10: Seifert 3., Langenegger 10
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Joël HahnRedaktor Sport

Jakarta (IND) erlebt einen historischen Moment: Noe Seifert (26) gewinnt sensationell Bronze im Mehrkampf der Kunstturn-WM, die erste Schweizer Medaille in der Königsdisziplin seit 75 Jahren. Teamkollege Florian Langenegger (22) sichert sich Platz zehn und komplettiert ein historisches Schweizer Top-10-Ergebnis.

«Am Boden ist es sehr gut gelungen, ich war nicht nervös, weil ich als Aussenseiter gestartet bin. Am Sprung hatte ich ein bisschen Stress, aber es ist aufgegangen. Und am Reck? Schwierig zu sagen, aber am Schluss hat es funktioniert», berichtet Seifert aus Jakarta. «Ich danke allen, die mich auf dem Weg begleitet haben. Dass es so gut kommt, ist nicht selbstverständlich.»

Die Belohnung harter Arbeit

Für David Huser, Chef der Schweizer Olympischen Mission, ist Seiferts Erfolg das Resultat jahrelanger Arbeit und Erfahrung: «Wir wussten, wenn er einen Bomben-Wettkampf zeigt, ist einiges möglich, aber so etwas haben wir noch nie erlebt. Es hat eine Top-Leistung gebraucht, aber diese Medaille ist hochverdient», erklärt Huser gegenüber SRF.

Huser hebt vor allem Seiferts mentale Stärke hervor: Nach enttäuschenden Mehrkampf-Ergebnissen bei der EM in Leipzig und beim Weltcup in Paris habe der Aargauer die Rückschläge analysiert, trainiert und gelernt, unter Druck seine Nerven zu behalten. «Es zeigt, dass unser Trainerteam und die Strukturen im Hintergrund hervorragend funktionieren», so Huser.

Starke Leistungen an allen Geräten

Seifert glänzt in Jakarta an allen sechs Geräten. Besonders am Pauschenpferd erzielt er mit 14,000 Punkten die Top-Note aller Finalisten. Auch Boden (13,866), Ringe (13,066), Sprung (13,733), Barren (14,066) und Reck (14,100) meistert er souverän. Langenegger sichert sich als zweiter Schweizer Turner Platz zehn mit 79,599 Punkten.

«Das Team hat einen hervorragenden Job gemacht», sagt Seifert. «Wir dürfen wirklich stolz sein.» Huser ergänzt: «Dieser Erfolg ist ein Signal für die nächste Generation, es zeigt, dass die Schweiz in der Königsdisziplin Weltspitze sein kann, wenn alle Beteiligten hart arbeiten.»

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