Firmen-Patron Hermann Bader ist Sporthilfe-Pate von Turntalent
68 Jahre Differenz! Das ungewöhnlichste Duo der Sport-Schweiz

Der 85-jährige Unternehmer Hermann Bader ist Sporthilfe-Pate des aufstrebenden Kunstturners Ben Schumacher (17). Beim Patensystem der Stiftung Schweizer Sporthilfe gehts aber um mehr, als einfach den Nachwuchs mit Geld zu unterstützen.
Publiziert: 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 12:03 Uhr
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Da lässt sich Hermann Bader mit 85 Jahren nicht lumpen: Auch der Sporthilfe-Pate von Kunstturn-Talent Ben Schumacher (l.) hängt sich ans Reck.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Sporthilfe-Patenschaft: Hermann Bader unterstützt Kunstturner Ben Schumacher
  • Bader hat langjährige Erfahrung in Patenschaften, er begann mit Triathletin Daniela Ryf
  • Schumacher gewann Gold und Silber beim EYOF, erhält Prämien für Podestplätze
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Es ist ein unscheinbarer Satz auf der Website der Stiftung Schweizer Sporthilfe, doch für Kunstturn-Talent Ben Schumacher (17) bedeutet er die Welt. «Hermann Bader hat die Patenschaft übernommen», ist in nüchterner Schrift zu lesen. Die Patenschaften sind ein Kernelement in der Sportförderung der Schweizer Sporthilfe, die seit 55 Jahren den Schweizer Sport unterstützt.

Für 2500 Franken kann jede und jeder Pate oder Patin eines Sporttalents werden. Das Geld hilft auf dem Weg nach oben. Aber es geht auch um etwas anderes. Schumacher sagt es so: «Natürlich hat man riesige Freude, dass man finanziell unterstützt wird. Aber es war auch sehr cool zu sehen, dass jemand von ausserhalb Interesse an mir hat.»

Das ist die Schweizer Sporthilfe

Die Stiftung Schweizer Sporthilfe unterstützt Athleten auf dem Weg an die Weltspitze. Besonders im Nachwuchsalter und in Randsportarten hilft die Sporthilfe leistungsorientierten Sporttalenten und ihren Familien, die finanzielle Herausforderung einer Karriere im Spitzensport zu bewältigen. Die Sporthilfe fördert mit 9,4 Millionen Franken jährlich über 1000 Schweizer Sporthoffnungen. Die Gelder fliessen dabei direkt in Form von individuellen Förderbeiträgen, Patenschaften und Auszeichnungen an talentierte Athletinnen und Athleten aus über 80 Sportarten.

Bei der diesjährigen Gala in Dübendorf waren 600 Gäste geladen, darunter über 80 Sportgrössen – von Europameister über Weltmeister bis hin zu Olympiasiegern.

Mit dem Verkauf der Schoggi-Medaillen, den Erlebnis-Auktionen sowie weiteren Spenden kamen am Samstagabend total 510‘000 Franken zusammen, die nun in die Kasse der Athletenförderung fliessen.

Die Stiftung Schweizer Sporthilfe unterstützt Athleten auf dem Weg an die Weltspitze. Besonders im Nachwuchsalter und in Randsportarten hilft die Sporthilfe leistungsorientierten Sporttalenten und ihren Familien, die finanzielle Herausforderung einer Karriere im Spitzensport zu bewältigen. Die Sporthilfe fördert mit 9,4 Millionen Franken jährlich über 1000 Schweizer Sporthoffnungen. Die Gelder fliessen dabei direkt in Form von individuellen Förderbeiträgen, Patenschaften und Auszeichnungen an talentierte Athletinnen und Athleten aus über 80 Sportarten.

Bei der diesjährigen Gala in Dübendorf waren 600 Gäste geladen, darunter über 80 Sportgrössen – von Europameister über Weltmeister bis hin zu Olympiasiegern.

Mit dem Verkauf der Schoggi-Medaillen, den Erlebnis-Auktionen sowie weiteren Spenden kamen am Samstagabend total 510‘000 Franken zusammen, die nun in die Kasse der Athletenförderung fliessen.

Hermann Bader (85) steht neben dem Teenager und nickt. Blick trifft das ungewöhnlichste Duo der Sport-Schweiz im Turnzentrum Aargau in Lenzburg AG. Bader ist trotz seines Alters nach wie vor ein grosser Player im Schweizer Foodmarkt, er hatte sich vor allem als Patron der Firma Traitafina einen Namen in der Wirtschaft gemacht.

Bader begann einst mit einer gewissen Daniela Ryf

Der Sport liegt Bader am Herzen. Selber macht der vierfache Grossvater täglich eine Stunde Sport: «Das hält auch den Kopf fit.» Und mit seiner Firma unterstützt er zwar auch den grossen Sport wie im Fussball den FC Basel. Aber er macht rasch klar, dass ihm die kleinen Projekte im Hintergrund fast mehr am Herzen liegen. Bei der Sporthilfe schliesst er schon seit Jahrzehnten Patenschaften ab.

Angefangen hat alles mit einer gewissen Daniela Ryf (38), die der Geschäftsmann seit Kindesbeinen begleitete und die zum grossen Triathlon-Star wurde. «Am Anfang habe ich vor allem Randsportarten unterstützt», sagt der Sport-Fan, «Triathlon war damals ja eine Nische. Wie auch Tischtennis. Meine längste Patenschaft war mit Pedro Osiro (heute 24-jähriger Nationalspieler im Tischtennis, d. Red.)

Zum Kunstturnen stiess Bader dann via die Patenschaft von Florian Langenegger (22). Weil dieser nun den Sprung zu den Aktiven geschafft hat, was die Patenschaft automatisch beendet, kommt nun Ben Schumacher in den Genuss. «Ich leiste ja nur einen kleinen Beitrag. Aber ich wollte immer etwas für die Jungen machen, die es nötig haben», schildert der umtriebige Geschäftsmann, der auch seine rare Zeit investiert. Schon mehrfach lud er die ganze Schumacher-Familie in seine Joggeli-Loge zu einem FCB-Spiel ein. Und Bader will wissen, wie es seinem Schützling ergeht.

Bader zahlt Schumacher Extra-Prämien für Podestplätze

Schumacher zeigt auf seinem Handy den Chatverlauf mit seinem Sporthilfe-Paten. Da ist einiges los. «Das meiste läuft über Whatsapp, ich gebe meine Resultate durch oder berichte zwischendurch mal, wie es mir geht», schildert der Turner, der von Olympia 2028 träumt. Mit Bader gibts dafür bereits einen Deal: Qualifiziert sich Schumacher für Los Angeles, reist Bader extra dafür an. «Das habe ich auch bei Daniela Ryf schon so gemacht und bin 2008 extra nach Peking und 2012 nach London geflogen.»

So weit ist es beim Turn-Schumi noch nicht. Als herausragendes Glanzresultat der Saison konnte der Aargauer im Juli aber seine Ergebnisse vom EYOF, dem Europäischen Olympischen Jugendfestival, melden: Gold am Pauschenpferd und Silber am Barren, dazu mit Schwester Lia (15) auch noch Rang 5 im Team-Mixed. «Das kostete mich eine Menge Geld», sagt Bader schmunzelnd, «wir haben ja auch ein Prämiensystem.» Dieses ist schwarz auf weiss festgehalten. Ein Sieg gibt 150 Franken zusätzlich in die Kasse des Nachwuchsturners, ein zweiter Rang 100 Franken und so weiter.

Vater Alex war selber Kunstturner und schildert, dass die Ausgaben für eine Nachwuchskarriere mit allem Drum und Dran (Versicherungen, Semestergebühren, Beiträgen an Verein und Verband, Reisen etc.) rund 15’000 bis 20’000 Franken ausmachen. Und da neben Ben auch Tochter Lia turnt und der älteste Sohn Tim Leichtathlet ist, gehts für die Familie ins Geld. Dank der Sporthilfe-Patenschaft nun aber etwas weniger.

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