Darum gehts
- Stan Wawrinka lässt Karriereende weiterhin offen
- Er ist mit 40 Jahren immer noch der bestklassierte Schweizer
- 2025 erreichte er zwei Finals und drei Halbfinals bei Challenger-Turnieren
Sein guter Kumpel Gaël Monfils (39) hat 2026 als sein Abschiedsjahr angekündigt – von Stan Wawrinka (40) bleibt eine ähnliche Ansage allerdings nach wie vor aus. Der Romand vertröstet die Journalisten vor seiner bereits 18. Teilnahme an den Swiss Indoors mit dem Satz: «Ihr werdet schon sehen, wenn ich mich entschieden habe.» Er setzt sein verschmitztes Lächeln auf, wie immer, wenn er in den letzten Monaten und Jahren nach seinem möglichen Karriereende gefragt wurde.
Wawrinka vermittelt auch in Basel wieder den Eindruck, dass er schlicht nicht weiss, wie lange er noch auf der Tour unterwegs sein wird. Am liebsten halt so lange wie möglich: «Das Karriereende ist eine sehr persönliche Sache. Für Monfils stimmt es so, ich selber möchte erst einmal dieses Jahr beenden. Ich lebe in der Gegenwart.» Anzeichen, dass er Knall auf Fall «Adieu» sagen könnte, gibt es aktuell keine.
Im Gegenteil: Seine Resultate in diesem Jahr, wenn auch auf Challenger-Stufe, stimmen ihn zuversichtlich. Zwei Finals und drei Halbfinals. Die Ergebnisse bei den kleineren Turnieren waren so gut, dass er mit Position 137 nach wie vor der bestklassierte Schweizer ist. «Ich empfinde es als sehr positiv, wo ich gerade stehe», sagt Wawrinka, «ich habe immer noch grosse Lust, zu trainieren, Matches zu bestreiten und zu gewinnen».
Keine gute ATP-Bilanz
Dass er es wieder nahe an die Top 100 der Weltrangliste geschafft hat, ist im Alter von 40 Jahren keineswegs selbstverständlich. Und es bedarf eines riesigen Aufwands im Trainingsalltag. Wawrinka muss alleine für die Vor- und Nachbereitung seiner Trainings deutlich mehr Zeit investieren als früher. Er sagt: «Mit 40 ist die Erholung das Allerschwierigste, ich muss viel mehr aufpassen, dass es meinem Körper gut geht und ich genügend Massnahmen unternehme, damit er sich regeneriert.»
Umso erstaunlicher ist es, dass es Wawrinka 2025 gelang, bei vielen Turnieren weit vorzustossen und jene Belastungsprobe damit zu bestehen. Wozu es in Basel reicht, bleibt abzuwarten. Seine ATP-Bilanz in diesem Jahr sieht nicht sonderlich rosig aus, auf höchster Ebene stehen bloss zwei Hauptfeld-Siege zu Buche. Allerdings hat Wawrinka in den letzten Jahren schon zweimal gezeigt, dass er mit Unterstützung des Basler Publikums fähig ist, der Aussenseiterrolle zu trotzen. 2022 stiess er in den Viertelfinal vor, 2024 in den Achtelfinal. Die Auslosung für die Ausgabe 2025 könnte ungünstiger sein: Mit Miomir Kecmanovic (26, ATP 49) trifft der Wildcard-Inhaber auf einen Ungesetzten – und auf einen Gegner, den er im bislang einzigen Duell (vor zwei Jahren in Indian Wells) auch in zwei Sätzen schlug.