Darum gehts
- Björn Borg hat seine Autobiografie veröffentlicht
- Tennis-Legende kämpft gegen Krebs und blickt auf Drogenprobleme zurück
- Ex-Frau konnte ihn nicht wiederbeleben, Vater sah Zusammenbruch
Björn Borg (69) prägte das Tennis in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren, gewann elf Grand-Slam-Titel und war 109 Wochen die Weltnummer 1. Nun blickt der Schwede in seiner Autobiografie «Herzschlag» auf sein Leben zurück.
Im jüngst erschienenen Buch macht er seine Erkrankung an extrem aggressivem Prostatakrebs öffentlich. «Jetzt habe ich einen neuen Gegner: den Krebs – einen, den ich nicht kontrollieren kann. Aber ich werde ihn besiegen», so Borg.
Aber nicht nur darüber schreibt der Schwede. Auch sein Drogenproblem ist Thema. Nach der Karriere ging es für ihn vom Tennis-Olymp in die Hölle auf Erden. Anlässlich der Buchveröffentlichung erzählt Borg beim schwedischen Sender SVT, dass er mit Kokain angefangen hat, als er in Mailand wohnte. Drogen seien damals in seinem Umfeld immer vorhanden gewesen. «Das war keine sonderlich gute Zeit», sagt die Tennis-Legende. «Drogen, Pillen, zu viel Alkohol ... das zerstört das Leben.»
Ex-Frau konnte ihn nicht wiederbeleben
Schon seine Ex-Frau Loredana Berté (74), mit der er von 1989 bis 1992 verheiratet war, schrieb in ihrer Biografie «Traslocando» (erschienen im Dezember 2015) über Borgs Drogenexzesse. «Er hing unheilbar am Kokain», behauptete die italienische Sängerin. Nun schreibt Borg in seinem Buch darüber. Und erinnert an einen Vorfall 1989, als ihn seine Ex-Frau nicht wiederbeleben konnte und einen Krankenwagen rufen musste. «Ich hatte eine gefährliche Kombination aus Drogen, Pillen und Alkohol im Körper, die dazu führte, dass ich das Bewusstsein verloren hatte», zitiert die Zeitung «Expressen» aus der Autobiografie. Borg bezeichnet das Ganze als Überdosis und Hilferuf.
Die Tennislegende erinnert bei SVT an eine weitere schlimme Episode. Als er in den 1990er-Jahren für einen Show-Match in Holland war, brach er infolge Drogenkonsums auf der Strasse zusammen – vor den Augen seines Vaters. Und wachte erst im Spital wieder auf. Die Ärzte fanden klare Worte. Sie sagten zu Borg: «Wenn du etwas später gekommen wärst, dann hättest du nicht überlebt.» Dass es vor den Augen seines Vaters passierte, war ihm sehr unangenehm. «Ich habe mich niemals in meinem Leben so sehr geschämt», so Borg weiter.
Inzwischen kämpft Borg nicht mehr gegen die Drogen. Sondern gegen den Krebs.