Darum gehts
- Swiss Indoors Basel: Stan Wawrinka und Henry Bernet sind die Schweizer Aushängeschilder
- Verletzungen verhindern die Teilnahme weiterer vielversprechender Schweizer Spieler
- Der ATP-500-Event vergibt insgesamt sechs Wildcards fürs Hauptfeld und die Qualifikation
Zwei Schweizer Trümpfe haben die Swiss Indoors Basel, die am Samstag mit der Quali beginnen, seit längerer Zeit in der Hand. Publikumsliebling Stan Wawrinka (40) schlägt genauso in der St. Jakobshalle auf wie das Riesentalent Henry Bernet (18), der zu seiner Hauptfeldpremiere kommt.
Insgesamt kann der ATP-500-Event – das drittgrösste Hallenturnier der Welt hinter Paris und Shanghai – sechs Wildcards vergeben. Drei fürs Hauptfeld, wobei für Wawrinka und Bernet schon zwei weg sind. Plus drei für die Quali. Wie immer bei Austragungen von Turnieren, egal welcher Stufe, versuchen die Veranstalter, dem einheimischen Tennissport unter die Arme zu greifen. Die Vergabe von Einladungen ist Teil der Athletenförderung, in Italien beispielsweise mit seiner Vielzahl an Challenger-Bewerben war dies zuletzt ein echtes Erfolgsmodell. Und logisch, dass auch die Swiss Indoors gerne den aktuell formstärksten Schweizern eine Chance gegeben hätte.
Leandro Riedi (23) etwa wäre nach seinem sensationellen Achtelfinaleinzug an den US Open der Paradekandidat gewesen. Ebenso wäre eine Wildcard-Vergabe an Jérôme Kym (22) auf der Hand gelegen, nachdem er bei seiner Grand-Slam-Premiere in New York direkt in die dritte Runde vorgestossen war. Doch die beiden aufstrebenden Schweizer, die schon in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatten, wurden nun im Herbst erneut ausgebremst. Kym ist angeschlagen, kommt gemäss Turnierdirektor Roger Brennwald (79) unglücklicherweise nicht mehr infrage. Riedi musste sich gar einer Leistenoperation unterziehen und fällt deswegen ebenfalls aus.
Lokalmatadore Brunold und Hüsler in der Poleposition
Dominic Stricker (23) hat zwar ein erneut schwieriges Jahr hinter sich, kam jüngst beim Challenger-Turnier in Roanne (Fr) aber wieder in Fahrt. Als Qualifikant spielte er sich bis in den Viertelfinal, ehe er am Samstag im ersten Satz gegen den Kroaten Matej Dodig (20) stürzte und sich am Knie verletzte. Am Montag habe er sich genaueren Untersuchungen unterzogen, wie es aus seinem Umfeld heisst. Eine Teilnahme in Basel scheint aber nicht vorstellbar. Stricker hat in Basel aus den letzten Jahren schon einen Viertelfinal sowie zwei Achtelfinals vorzuweisen. Bis jetzt überzeugte der Berner an den Swiss Indoors immer. Doch jetzt ist er verletzt – und dem Turnier fallen die drei besten Wildcard-Optionen weg.
Klar ist: Die verbleibenden Plätze müssen nicht zwingend an Schweizer vergeben werden. Auch internationale Talente oder arrivierte Kräfte, die einen Platz im Schaufenster verdient hätten, könnten zum Zug kommen. Das ist gang und gäbe, aber sicher nicht die Basler Wunschlösung in diesem Jahr.
Welche Schweizer bleiben? Aufgedrängt hat sich der Reinacher Mika Brunold (20), der zuletzt auf Challenger-Ebene überzeugte und sich in Roanne ebenfalls in den Viertelfinal spielte. Seine Chance auf ein Basel-Ticket sind ebenso gestiegen wie jene des Zürchers Marc-Andrea Hüsler (29), der einst die Nummer 47 der Welt war und auch einen ATP-250-Turniersieg (2022 in Sofia) vorweisen kann. Ins Basler «Next Gen»-Konzept passen würde zudem auch Kilian Feldbausch (20), der im September den Challenger-Titel von Biella (It) als Finalist knapp verpasste. Auch Remy Bertola (27), Jakub Paul (26) oder Alexander Ritschard (31) wären Quali-Optionen.