Supertalent siegt in Basel
Fonseca feiert Brasil-Party – und muss Haarpracht abrasieren

Geht es nach seinem Finalgegner, ist Joao Fonseca der nächste Novak Djokovic. Der Basel-Sieger wehrt sich gegen solche Vergleiche, hat an den Swiss Indoors aber auch Argumente geliefert, die durchaus diese These stützen.
Publiziert: 26.10.2025 um 19:51 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Joao Fonseca triumphiert in Basel – und begeistert die zahlreichen brasilianischen Fans in der St. Jakobshalle.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Joao Fonseca gewinnt Swiss Indoors und feiert grössten Erfolg seiner Karriere
  • Fonseca wird als möglicher Konkurrent für Alcaraz und Sinner gehandelt
  • 19-jähriger Brasilianer steigt in die Top 30 der Weltrangliste auf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_563.JPG
Marco PescioReporter Sport

Samba-Vibes in der St. Jakobshalle: Mit Joao Fonseca (19) gewinnt eines der vielversprechendsten Talente der ATP-Tour die Swiss Indoors. Der Brasilianer setzt sich im Final gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina (26) mit 6:3, 6:4 durch – und feiert damit den grössten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Im Februar hatte er in Buenos Aires das 250-Turnier gewonnen, jetzt triumphiert er auch eine Stufe darüber und unterstreicht damit das riesige Potenzial, das ihm nachgesagt wird. Wenn es nach Davidovich Fokina geht, ist Fonseca gar «der nächste Nole», also derjenige, der das Superstar-Duo Carlos Alcaraz (22)/Jannik Sinner (24) sprengen könnte. Wie es einst Novak Djokovic (38) bei Roger Federer (44) und Rafael Nadal (39) getan hat.

Fonseca selbst sagt hierzu, er sei «kein Fan solcher Vergleiche». Die «netten Worte» würden ihn zwar ehren und der Weg an die Weltspitze sei grundsätzlich möglich, «doch er ist auch noch sehr weit – und ausserdem hat jeder Spieler seine eigene Geschichte». Der Youngster, der beim Schweizer Sportartikelhersteller On unter Vertrag steht, wird ab Montag bereits unter den besten 30 der Welt rangieren. Vor einem Jahr war sein Ranking noch dreistellig.

Eltern reisten spontan nach Basel

Ob Fonseca dereinst tatsächlich zu Alcaraz und Sinner aufschliesst, wird die Zeit zeigen. Seine rasante Entwicklung und die spektakulären Auftritte in Basel sind aber schon mal vielversprechend. Fonseca spielt angriffig und mutig, mit einer imposanten Vorhand. Gleichzeitig zeigt er sich für sein Alter schon sehr reif und abgeklärt, wenn er in Bedrängnis gerät. Merzt er ein paar Ungereimtheiten aus, wie etwa sein Spiel am Netz, und bleibt er konstant auf diesem hohen Niveau, wird er nur schwer zu bremsen sein. Und die Euphorie in Brasilien dürfte ihn ebenfalls tragen.

Fonseca sorgt in Basel für eine grosse Brasil-Party. In der Halle sind zig gelbe Shirts und Fahnen seines Heimatlandes zu sehen – und immer wieder hallen lautstarke «Joao»- und «Fonseca»-Chöre von den Tribünen. Der Jungspund feiert den Titel mit den kurzfristig angereisten Eltern, die schon auf dem Weg an das Masters-Turnier in Paris waren.

Und weil er mit seinem Coach eine Wette einging, muss er nun nach dem Turniersieg am Rheinknie seine geliebte Haarpracht abrasieren. Das schmerzt Fonseca durchaus, wie er lachend zu verstehen gibt. Doch beim Heimevent von Federer, seinem grossen Idol, zu triumphieren, wird ihn dafür mehr als nur entschädigen.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen