Am US Open trotz genetischer Störung
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Einzigartige Tenniskarriere:Am US Open trotz genetischer Störung

Sie hat nur acht Finger und sieben Zehen
Tennis-Ass lebt trotz seltener Erkrankung ihren US-Open-Traum

Viele Tennis-Cracks haben bewegte Lebensgeschichten. So auch Francesca Jones (24), die an den US Open zum ersten Mal im Hauptfeld steht. Die Britin wurde mit acht Fingern und sieben Zehen geboren, hat ihren Traum vom Profi-Dasein aber nie verworfen.
Publiziert: 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 19:18 Uhr
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Tennis-Profi mit acht Fingern und sieben Zehen: Francesca Jones.
Foto: IMAGO/Shutterstock

Darum gehts

  • Tennisspielerin Francesca Jones hat nur acht Finger und sieben Zehen
  • Trotz körperlicher Einschränkungen verfolgte sie stets ihren Profi-Traum
  • An US Open zum 5. Mal in einem Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HeebRedaktor Sport

«Es ist die grösste Freude im Leben, das zu tun, was andere für unmöglich halten.» So lautet das Motto der britischen Tennisspielerin Francesca «Fran» Jones, die mit ihrer speziellen Lebensgeschichte viele Menschen zum Staunen bringt. Auch jetzt, da sie am Dienstagabend (Schweizer Zeit) ihr erstes Spiel im US-Open-Hauptfeld bestreitet.

Die 24-Jährige wurde mit dem sehr seltenen EEC-Syndrom (Ektrodaktylie, Ektodermale Dysplasie, Cleft) geboren, eine Erkrankung, die sich vor allem in Fehlbildungen an Finger, Zehen, Zähnen und dem Kieferbereich zeigt. Jones erzählte 2019 gegenüber Sky: «Ich habe am rechten Fuss drei Zehen, am linken vier. Ich wurde mit vier Fingern an jeder Hand und einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren.»

Zudem habe sie weniger Zähne als die meisten Menschen und sei mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern zur Welt gekommen, weshalb sie in ihren jungen Jahren bereits viele Operationen über sich ergehen lassen musste. Alleine an der linken Hand seien es über 10 gewesen, wie sie in einem Video des Internationalen Tennisverbandes ITF sagte. Das hinderte sie aber nie daran, ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Tennis.

Ärzte glaubten nicht an Sportkarriere

Im Alter von neun Jahren zieht Jones vom englischen Bradford nach Barcelona, um in der Emilio-Sanchez-Akademie zu trainieren. Auch die Tennis-Legenden Rafael Nadal (39) und Andy Murray (38) waren immer mal wieder dort anzutreffen.

Mit ihrem Traum vor Augen, Tennisprofi zu werden, lernte sie, ihr Spiel ihren körperlichen Voraussetzungen anzupassen. Ärzte, die ihr keine Zukunft auf dem Tennisplatz voraussagten, ignorierte sie: «Niemand sollte von Meinungen anderer eingeschränkt werden.» Sie sei sich bewusst, dass ihr Körper nicht unbedingt für eine Karriere als Athletin gebaut sei, «doch das bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann».

Ibiza-Trip als Vorbereitung

Den Sprung nach ganz oben ist ihr bislang noch nicht gelungen. Die in Leeds geborene ManUtd-Anhängerin ist vornehmlich bei WTA-Challenger- und ITF-Turnieren unterwegs, in ersterer Kategorie hat Jones kürzlich ihre ersten zwei Turniere gewonnen.

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Da ihr nur gerade eine Ranglistenposition für die direkte Teilnahme an den US Open gefehlt hatte, musste sie als Topgesetzte durch die Quali – dort gab sie keinen Satz ab. Kraft dafür hatte sie in Ibiza getankt und hatte ein berühmtes Vorbild. «Ich habe ein paar Tage länger trainiert, dann dachte ich, ich versuche die Alcaraz-Strategie. Ich bin für ein paar Tage nach Ibiza und es hat funktioniert», wird sie von «GB News» zitiert.

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Durch den 5. Sprung ins Hauptfeld eines Grand Slams wird die noch an Nummer 89 geführte Britin auch eine neue Bestklassierung in der Weltrangliste erreichen. 2019, damals noch ausserhalb der Top 300 rangiert, sagte sie noch: «Ich weiss, dass ich immer wieder Probleme hatte im Tennis und ich erwarte nicht, dass ich nur Einhörner und Regenbogen sehe, wenn ich es hoffentlich an die Spitze schaffe. Es geht darum, hart zu arbeiten und die Grenzen zu verschieben.»

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