Darum gehts
- Nick Kyrgios wittert Verschwörung bei Jannik Sinners positivem Dopingtest
- Der Australier kritisiert die milden Sanktionen und mangelnde Fairness im Tennis
- Sinner erhielt eine dreimonatige Sperre nach aussergerichtlicher Einigung mit der Wada
Bis im Juni dieses Jahres leitete Massimo Calvelli (50) als CEO die Geschicke bei der ATP, welche für die Organisation der Tennisturniere auf Männerseite zuständig ist. Und Andrea Gaudenzi (52) ist Vorsitzender der Organisation. Wie Jannik Sinner (24) sind beide Italiener – Grund genug für Nick Kyrgios (30), im Umgang mit dem positiven Dopingtest und der verhängten Sperre gegen die damalige Weltnummer eins eine Verschwörung zu wittern.
«Es ist ja offensichtlich, dass sie ihn zu einem gewissen Grad schützen. Der CEO und alle wichtigen Leute bei der ATP sind Italiener. Die ganze Sache stinkt zum Himmel», sagt der Australier, welcher verletzungsbedingt seit dem letzten März kein Spiel mehr bestritten hat, im Podcast «The Unscripted Show» des Rugbyspielers Josh Mansour.
Es ist nicht das erste Mal, dass Kyrgios seine Unzufriedenheit mit den seiner Meinung nach zu milden Sanktionen gegenüber Sinner zum Ausdruck bringt. Bereits kurz nach der Bekanntgabe der dreimonatigen Sperre im vergangenen Februar schrieb er auf X (ehemals Twitter): «Ein trauriger Tag für das Tennis. Fairness im Tennis existiert nicht.» Und im Juli meinte er in einem Interview mit der britischen Zeitung «The i Paper» zu Sinners Finalteilnahme in Wimbledon: «Ich denke nicht, dass das ein gutes Bild abgibt.»
Einigung mit der Wada
Sinner war im März 2024 positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet und zunächst freigesprochen worden, da er nachweisen konnte, das Mittel nicht mit Absicht eingenommen zu haben. Weil die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) daraufhin beim Sportgerichtshof CAS Einspruch einlegte, wurde der Fall noch einmal aufgerollt.
Im vergangenen Februar einigten sich Sinner und die Wada dann aussergerichtlich auf eine dreimonatige Sperre, was in den Augen vieler Beobachter und Spieler ein zu kurzer Zeitraum war, zumal die damalige Weltnummer eins dadurch auch kein Grand-Slam-Turnier verpasste. Bemängelt wurde ausserdem eine bevorzugte Behandlung im Vergleich zu anderen Athletinnen und Athleten mit ähnlichen Vergehen.
Allerdings: An diesem Entscheid der Wada war die ATP offiziell nicht beteiligt – Kyrgios sieht das offenbar noch immer anders.