Darum gehts
- Golubic und Teichmann teilen Haus in Wimbledon
- Wer ordentlicher und pünktlicher ist – und wer für die Musik sorgt
- In Paris hat das WG-Leben Glück gebracht – auch in London?
Wie schon in Paris machen Viktorija Golubic (32) und Jil Teichmann (27) wieder gemeinsame Sache. An den French Open brachte das gemeinsame Häuschen Glück – beide stiessen in die zweite Runde vor. Dasselbe haben sie auch in Wimbledon vor. Golubic startet am Montag gegen Ann Li (USA), Teichmann trifft am Dienstag auf Lucia Bronzetti (It). Erneut tanken sie Kraft in einer gemeinsamen WG, unweit der Anlage im Südwesten Londons. Davor aber stellen sich die guten Freundinnen dem grossen Alltags-Vergleich.
Blick: Wer ist die Chefin in der Küche?
Teichmann: Gestern war ich es. «Vik» hat sich Pasta gewünscht – und ich mache eine feine Carbonara. Also war ich die Köchin, dafür ging sie einkaufen. Manchmal helfen aber auch andere aus dem Team mit.
Golubic: Wir teilen das normalerweise 50:50 auf. Ich kann ziemlich gut die Aufgaben verteilen, würde ich sagen.
Wer ist die Ordentlichere?
Teichmann: Ich! (Lacht.) Ich packe nach dem Ankommen sogar den Koffer aus. Ich würde sagen: Viktorija und ich haben andere Systeme. Doch ich bin ein bisschen ordentlicher. Auch wenn es mir niemand glaubt. Alle denken, ich sei ein Desaster.
Golubic: Ich gehe jetzt nicht in Jils Zimmer und kontrolliere sie. Doch es stimmt, vielleicht ist sie ein wenig aufgeräumter. Unsere gemeinsamen Wohnungen sind jeweils ganz grundsätzlich immer gut in Schuss.
Wer ist schneller auf 180?
Golubic: Wahrscheinlich ich. Eigentlich bin ich eine ruhige Person, aber manchmal auch impulsiv. Ich kann kurz an die Decke springen, komme dann aber auch gleich wieder runter.
Teichmann: Je nach Thema und Tagesform. Alle sagen, ich sei sehr schlimm im Verkehr.
Golubic: Bei mir ist es auch der Verkehr. Oder wenn jemand bei einem Turnier, wo viele Leute unterwegs sind, vordrängelt. Das stresst mich brutal.
Wer ist die Pünktlichere?
Golubic: Tatsächlich Jil. Ich bin auch sehr pünktlich. Aber ich habe mich immer über sie lustig gemacht, weil sie in Spanien (Barcelona, d. Red.) ihre Basis hat und darum vielleicht nicht so die Schweizer Pünktlichkeit an den Tag legt. Doch ich muss sagen: Ich muss aufpassen, dass ich mithalten kann.
Teichmann: Ich habe offenbar das komplett falsche Image. (Lacht.) Ich bin definitiv pünktlicher.
Wer ist eher die Frühaufsteherin?
Teichmann: Wenn wir ausschlafen dürfen, schlafen beide aus.
Golubic: Ja, wir geniessen die ruhigen Morgenstunden, wenn es die Agenda erlaubt. Doch hier in Wimbledon bin ich es, die früher aufsteht.
Warum?
Golubic: Weil wir auf das «Büsi» Maggie schauen müssen. Die Katze gehört der Familie, die ich schon länger kenne und uns das Haus vermietet. Und natürlich motzt Maggie dann bei mir, wenn sie Hunger hat. Also habe ich keine Wahl.
Am Montag:
Leandro Riedi (ATP 506) – Oliver Tarvet (Gb, ATP 733)
Viktorija Golubic (WTA 79) – Ann Li (USA, WTA 64)
Am Dienstag:
Belinda Bencic (WTA 37) – Alycia Parks (USA, WTA 58)
Jil Teichmann (WTA 92) – Lucia Bronzetti (It, WTA 61)
Am Montag:
Leandro Riedi (ATP 506) – Oliver Tarvet (Gb, ATP 733)
Viktorija Golubic (WTA 79) – Ann Li (USA, WTA 64)
Am Dienstag:
Belinda Bencic (WTA 37) – Alycia Parks (USA, WTA 58)
Jil Teichmann (WTA 92) – Lucia Bronzetti (It, WTA 61)
Wer wechselt schneller das Thema, wenn es wieder mal nur um Tennis geht?
Teichmann: Beide.
Golubic: Ja, wir sprechen beide nicht gerne darüber. Aber Jil hat schneller genug, würde ich sagen.
Teichmann: Kann gut sein. Ich möchte am Leben ausserhalb des Tennisplatzes teilhaben, mache gerne andere Dinge. Lego beispielsweise. Und ich stelle auch manchmal aus dem Nichts ganz spezifische Fragen.
Welche denn?
Teichmann: Gestern fragte ich die anderen im Auto: Würdet ihr ein Jahr nach China gehen, wenn ihr 100’000 Franken bekämt? Ich teste mein Umfeld immer wieder gerne.
Wer ist besser beim Kartenspielen?
Golubic: Im Billie-Jean-King-Cup sind wir meistens zusammen ein Team und haben oft abgeräumt. Wenn wir gegeneinander spielen, sind wir beide nicht schlecht. Wir mögen beide den Wettbewerb.
Teichmann: Also wir können hier festhalten: Gestern haben wir gespielt, und ich habe gewonnen (schmunzelt).
Wer braucht mehr Zeit für sich selbst?
Golubic: Wir brauchen beide immer wieder Freiraum, aber das ist als Tennisspielerin ganz normal, wenn man ständig unterwegs ist.
Teichmann: Ja, ich merke in diesem Interview gerade, dass wir uns wirklich sehr ähnlich sind. «Vik» ist wie meine ältere Schwester. Wir ticken ziemlich gleich. Wir sind beide sehr sozial. Gestern Abend waren wir die Letzten aus dem Team, die ins Bett gingen und die Lichter löschten.
Wer ist die DJane im Haus?
Teichmann: Ich! Ich weiss nicht einmal, was Viktorijas Musikgeschmack ist.
Golubic: Ich stimme zu. Von Jil kommt der spanische Vibe.
Teichmann: Ich spiele vor allem Reggaeton ab. Und Pop. Ich war vor wenigen Tagen im Wembley beim Konzert von Dua Lipa. Das war sehr cool. Selbst singen kann ich leider sehr schlecht. Ich bin null talentiert. Luftgitarre mit dem Tennisschläger ist das Maximum.