Schweizer Wimbledon-Check
Fragezeichen bei Bencic – überrascht Riedi weiter?

Drei bewährte Kräfte und ein Debütant: Wo das Schweizer Wimbledon-Quartett vor Beginn des legendären Grand-Slam-Turniers steht.
Publiziert: 13:09 Uhr
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Aktualisiert: vor 33 Minuten
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Belinda Bencic stand in Wimbledon schon dreimal im Achtelfinal.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Vier Schweizer Tennisspieler starten in Wimbledon, Stan Wawrinka fehlt
  • Belinda Bencic kehrt nach Armverletzung zurück, Form ist fraglich
  • Leandro Riedi qualifiziert sich mit 23 Jahren erstmals fürs Hauptfeld
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Stan Wawrinka ist der grosse Abwesende in Wimbledon auf Schweizer Seite. Der 40-jährige Romand, der als Weltnummer 155 über die Quali hätte gehen müssen, hat keine Wildcard für das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres erhalten und verzichtet dadurch ganz auf die Rasensaison. Vier Schweizer Asse sind jedoch im Hauptfeld des am Montag beginnenden Traditionsturniers im Südwesten Londons dabei. Der Formcheck.

Belinda Bencic (28)

Mit ihrem Raketenstart hat sie Anfang Jahr die ganze Tennis-Welt verblüfft. Als Mami auf die grosse Bühne zurückgekehrt, marschierte sie an den Australian Open in den Achtelfinal, in Abu Dhabi zum Turniersieg und in Indian Wells in den Viertelfinal. In der Zwischenzeit ist sie bereits wieder die Nummer 37 der Welt. Vor ihrem Lieblingsturnier in Wimbledon gibt es bei der Ostschweizerin, die an der Church Road schon dreimal im Achtelfinal stand, allerdings ein paar Fragezeichen hinter ihrer Form. Im Mai musste sie die French Open wegen einer Armverletzung ausfallen lassen. Und ihre Rückkehr in Bad Homburg (Deutschland) Anfang Woche verlief ernüchternd. Bencic unterlag der Russin Jekaterina Alexandrowa (30) 1:6, 2:6, wobei man die Comeback-Niederlage auch nicht überbewerten darf.

1. Runde: Bencic (WTA 37) – Alycia Parks (USA, WTA 58)

Viktorija Golubic (32)

Die Zürcherin mit der einhändigen Rückhand ist 2025 bislang solide unterwegs und klettert in der Weltrangliste immer weiter nach oben, wenn auch mit kleinen Schritten. Derzeit belegt sie Platz 79. Zuletzt hat sie mit dem Halbfinaleinzug beim WTA-125-Turnier in Ilkley (Grossbritannien) gezeigt, dass der Wechsel auf Rasen für sie kein Problem darstellt. Ihr bestes Karriereresultat an einem Grand-Slam-Turnier erreichte sie ebenfalls auf diesem Untergrund. 2021 stürmte sie in Wimbledon bis in den Viertelfinal. Nach der letztjährigen Erstrunden-Ohrfeige gegen die Deutsche Jule Niemeier (2:6, 1:6) hat sie heuer mit dem Rasenklassiker noch eine Rechnung offen.

1. Runde: Golubic (WTA 79) – Ann Li (USA, WTA 64)

Jil Teichmann (27)

Auch die Bielerin mit Basis in Barcelona ist auf dem aufsteigenden Ast. Nach zwei schwierigen Jahren, in denen sie durch Verletzungsrückschläge im Ranking weit zurückfiel und sich über kleine Turniere zurückkämpfen musste, meldet sich die Linkshänderin allmählich zurück. Im Februar gewann sie den WTA-125-Bewerb in Mumbai (Indien) und schaffte so wieder den Sprung in die Top 100 (aktuell 92). An den French Open scheiterte sie an der Weltranglistenersten Aryna Sabalenka (27), doch sie sagte in Paris auch: «Ich merke langsam: Ich bin wieder da.» Teichmann war vor drei Jahren die Nummer 21 der Welt. In Wimbledon konnte sie bis dato allerdings nie in die zweite Runde einziehen.

1. Runde: Teichmann (WTA 92) – Lucia Bronzetti (It, WTA 61)

Leandro Riedi (23)

Dieser Mann wurde auf Grand-Slam-Stufe auf eine echte Geduldsprobe gestellt. Im Alter von 23 Jahren darf der Zürcher in Wimbledon endlich das erste Mal in einem Hauptfeld ran – nach Jahren, in denen er immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden war. 2024 gewann er zwei Challenger-Turniere und stand in drei weiteren Finals, er schien kurz vor dem Sprung in die Top 100 zu stehen. Doch dann stoppte ihn eine Knie-OP. Und dann, im Januar dieses Jahres, gleich noch eine, weil er in der Reha eine unglückliche Bewegung machte. Nun meldet sich Riedi mit den drei Siegen in der Quali und dem Ticket für die Championships eindrücklich zurück.

1. Runde: Riedi (ATP 506) – Oliver Tarvet (Gb, ATP 733)

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