Worst-Case-Szenario
Wawrinka droht der stille Abgang von der grossen Bühne

Keine Wildcard für Wimbledon, keine Siege auf der Tour: Stan Wawrinka ist für den Riesenaufwand, den er mit 40 Jahren immer noch betreibt, schlecht belohnt worden. Die Bilanz einen Monat nach seinen hoffnungsvollen Worten in Paris ist für ihn nur eines: frustrierend.
Publiziert: 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 10:49 Uhr
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Es läuft nicht: Stan Wawrinka findet einfach nicht zum Siegen zurück.
Foto: Getty Images

Darum gehts

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Marco PescioReporter Sport

Rund einen Monat ist es her, dass Stan Wawrinka (40) geknickt vor den Medien in Paris sass – und zum seit längerem schwelenden Thema Rücktritt klarmachte: Es sei keine Option, «hier und sofort» zurückzutreten. Und doch machte der dreifache Grand-Slam-Gewinner nach der Erstrundenniederlage gegen den Briten Jacob Fearnley unmissverständlich deutlich: All das Training, der Schweiss, das Leiden mit seinen 40 Jahren auf dem Buckel – so sehr er es auch liebt –, müsse sich bald einmal in Form von Resultaten bezahlt machen. Ansonsten sei der «ewige Stan» dann eben doch nicht mehr so ewig auf der Tour zu sehen.

Das Karriereende sei «nahe», meinte er, und seine Gedanken würden immer mehr darum kreisen. Er sprach von seinen «möglicherweise letzten French Open» und kündigte an, nächstes Jahr keine Wildcard mehr in Anspruch nehmen zu wollen. Wenn er nach Roland Garros zurückkehre, dann nur, wenn er es auf sportlichem Weg schafft. 

Rückschläge auf Challenger-Stufe

Doch dafür müsste Wawrinka wieder in die Top 100 der Welt zurückkehren. Nur: Aktuell steht er auf Position 155 – und seine letzten Ergebnisse geben nicht gerade Grund zur Hoffnung. Die Wochen nach dem Out in Paris gestalteten sich eher frustrierend. Entgegen seiner Aussage, er habe immer noch viel im Tank und mache jede Woche Fortschritte, musste er im Juni in Perugia und Sassuolo bei zwei italienischen Challenger-Turnieren jeweils in Runde eins die Segel streichen. Das Worst-Case-Szenario ist eingetreten. Es sind nicht jene Resultate, die Wawrinka vom Weitermachen träumen lassen. Man darf annehmen, dass sie eher das Gegenteil ankurbeln.

Dass er nun in Wimbledon keine Wildcard erhalten hat, durfte erwartet werden, zumal das Turnier sehr sparsam mit Einladungen für Nicht-Briten umgeht – und Wawrinka in der Vergangenheit schon einmal in den Genuss einer solchen gekommen ist. Ein zusätzlicher Stimmungsdämpfer ist es aber trotzdem.

Erst Gstaad fix

Dass er Ende August an den US Open, an denen er 2016 triumphierte, eine Wildcard bekommt, ist nicht auszuschliessen – Stand jetzt aber sehr fraglich. Denn es entspricht weder den Werten von Wawrinka noch jenen eines Grand-Slam-Turniers, die Freikarte einfach so zu vergeben, wenn der Spieler seit geraumer Zeit keine Resultate aufweisen kann. Die Ausnahme wäre wohl ein angekündigter Karriereabschied auf grosser Bühne. Andernfalls droht der immer noch überall umjubelten Legende ein stiller Abgang. 

Wie es bei Wawrinka, der in diesem Jahr auf ATP-Stufe erst einen Hauptrunden-Sieg vorweisen kann, weitergeht, bleibt zu grossen Teilen offen. Einzig sein Start in Gstaad Mitte Juli ist bekannt. Und bis dahin wird es in seinem Kopf ordentlich weiterrattern.

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