Italiener ist neue Nummer eins
Ohne Knast wäre Becker Sinners neuer Coach geworden

«Ich dachte, das sei ein Geheimnis – aber es stimmt»: Boris Becker erklärt in einem Interview, wie es fast zur Zusammenarbeit mit Jannik Sinner gekommen wäre. Stattdessen landete er im Gefängnis.
Publiziert: 16:29 Uhr
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Boris Becker stand kurz davor, Jannik Sinners Trainer zu werden.
Foto: IMAGO/NL Beeld

Darum gehts

  • Boris Becker enthüllt: Fast hätte er Jannik Sinner trainiert
  • Becker empfahl Darren Cahill als Trainer für Sinner
  • Sinner hat unter Cahill vier Grand-Slam-Titel gewonnen und ist erneut Weltranglistenerster
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Anfang 2022 sah die Tenniswelt noch anders aus. Ein gewisser Rafael Nadal (39) gewann das Australian Open, Novak Djokovic (38) wurde wegen einer fehlenden Corona-Impfung des Landes verwiesen. Und die heutigen Überflieger Carlos Alcaraz (22) und Jannik Sinner (24) standen beide noch ohne einen Grand-Slam-Titel da. Sinner, der nach seinem Paris-Sieg seit Montag wieder die Weltnummer eins ist, befand sich damals noch auf der Schwelle in die Top zehn. Und er war auf der Suche nach neuen Inputs.

Jetzt ist klar: Beinahe hätte zu jenem Zeitpunkt Boris Becker (57) das Traineramt in seinem Team übernommen. Das enthüllt die deutsche Tennislegende in einem Interview mit dem «Corriere della Sera». Darauf angesprochen, reagierte er zunächst überrascht: «Ich dachte, das sei ein Geheimnis. Ich habe nie darüber gesprochen – aber es stimmt.»

Der frühere Djokovic-Coach Becker war damals wegen des Vorwurfs von Insolvenzstraftaten angeklagt. Das habe letztlich auch die Zusammenarbeit mit Sinner verhindert. «Ich sagte Jannik: Ich weiss nicht, wie das ausgeht. Ich kann keine Verpflichtung eingehen», so Becker. Kurz darauf, im April 2022, wurde der sechsfache Major-Champion tatsächlich zu 30 Monaten Haftstrafe verurteilt. Becker betont aber, er habe das Südtiroler Talent nicht im Stich lassen wollen, also nannte er ihm ein paar Namen von Trainern: «Einer davon war Darren Cahill, für mich der Beste.»

«Im Kopf war er bereits ein Wunder»

Nun, jener Ratschlag hat sich zweifellos bezahlt gemacht. Unter dem Australier gewann Sinner seither vier Grand-Slam-Titel und erklomm die Spitze der Weltrangliste. Für Becker war das voraussehbar: «Ich war überzeugt davon, dass er der Beste werden kann. Damals musste er einfach noch seinen Service und die Beinarbeit verbessern. Im Kopf war er bereits ein Wunder.»

Heute, so Becker, ist ein Trainerjob für ihn unwahrscheinlich: «Ich befinde mich in einer anderen Phase des Lebens, die Familie wird grösser, und ich habe ein neues Business aufgebaut. Ich möchte nicht so viel unterwegs sein, und vielleicht wird mir die Rolle des Coachseins allmählich zu einengend.»

Mittlerweile hat Becker zum dritten Mal geheiratet. Seine Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro (35) erwartet ein Kind. Dazu ist er als TV-Experte und Podcaster tätig – und im September gab er ein Buch über seine Zeit in den britischen Gefängnissen heraus.

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