Becker lässt tief blicken
«Dass es mich mit 57 noch gibt, überrascht mich selbst»

Boris Becker ist eine der schillerndsten Tennisgrössen aller Zeiten. Jetzt blickt er in einem Interview auf seine bewegte Laufbahn zurück und sagt: «Das hält eigentlich keine Sau aus.»
Publiziert: 09.05.2025 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2025 um 16:50 Uhr
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Boris Becker erklärt, wie die Tenniserfolge sein Leben verändert haben.
Foto: imago/Future Image

Darum gehts

  • Boris Becker gewährt Einblick in sein Gefühlsleben
  • Er bezeichnet das Überleben des frühen Ruhms als seinen grössten Sieg
  • Mit 17 Jahren wurde Becker jüngster Wimbledonsieger der Geschichte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Sportliche Heldentaten, Skandale, Frauengeschichten und ein Gefängnisaufenthalt: Boris Beckers (57) Leben wurde seit seinem ersten Wimbledontriumph 1985, den er als erst 17-Jähriger sensationell errang, medial eng verfolgt. Paparazzi hielten jeden Schritt von «Bobele» fest. Der Rotschopf war der jüngste Wimbledonsieger der Geschichte, der erste Deutsche und der erste ungesetzte Spieler noch dazu. Es war der Anfang einer beeindruckenden Tenniskarriere, in der Becker fünf weitere Grand-Slam-Trophäen folgen liess. Darunter zwei weitere an der Londoner Church Road, wobei vor allem die Titelverteidigung 1986 eine echte Reifeprüfung war.

«Ich musste sehr schnell erwachsen werden», sagt Becker jetzt rückblickend in einem Interview mit «Sports Illustrated». Im Nachhinein sei es womöglich sein «grösster Sieg», nicht am frühen Ruhm und Druck zerbrochen zu sein.

«Das tat meiner Gesundheit nicht gut»

Er hält auch fest: «Immer bewertet und gemessen zu werden an diesem Sieg 1985, das war enorm anstrengend.» Er habe stets abliefern müssen, habe immer seine 18 bis 22 Turniere pro Jahr gespielt: «Das war Raubbau am Körper und tat meiner Gesundheit sicher nicht gut.» Er sei durch ein «tiefes Tal der Tränen» gegangen. Heute aber könne er sagen, dass es ihm gut gehe. Becker trat in jüngster Vergangenheit etwa als Coach des dänischen Tennisspielers Holger Rune (22) in Erscheinung – und auch als von allen Seiten geschätzter TV-Experte.

Was er aber früher habe durchmachen müssen, würde er seinem schlimmsten Feind nicht wünschen, betont er: «Was ich beruflich und privat erlebt habe, das hält eigentlich keine Sau aus.» Er kritisiert insbesondere die Behandlung durch die deutschen Medien: «Ich habe es überlebt und bin dadurch vielleicht noch stärker zurückgekommen. Dass es mich mit 57 noch gibt, überrascht mich selbst und ist für mich wie ein weiterer Wimbledonsieg.»

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