Darum gehts
- Camille Rast, Weltmeisterin im Slalom, gewöhnt sich an ihren WM-Sieg
- Trotz Hüftschmerzen nach Sturz trainiert Rast intensiv für die neue Saison
- Am 3. September beginnt dreiwöchiges Trainingslager in Ushuaia, Argentinien
Camille Rast, Weltmeisterin. Daran muss man sich auch ein halbes Jahr nach ihrem Slalom-Coup in Saalbach (Ö) zuerst noch gewöhnen. Ihr geht es genau gleich. «Ich habe nach dem Winter total abschalten können. Erst vor einigen Tagen habe ich den WM-Slalom in der Wiederholung kurz angeschaut. Ich wollte wieder wissen, wie man überhaupt Ski fährt», meint die 26-Jährige schmunzelnd.
Rast ist gut gelaunt, das merkt man rasch. Und auch das Wetter macht an diesem Freitag im Stade du Littoral am Ufer des Neuenburgersees mit. Die Sonne scheint, das Thermometer zeigt 23 Grad an. «Das hilft, wenn man sich schinden muss», sagt sie. Tatsächlich lässt Kondi-Trainer Florian Lorimier die Slalom-Königin und Malorie Blanc (21), das grosse Schweizer Speed-Talent, schwitzen. Sprints, Drehungen, Sprünge – es geht zur Sache.
Dabei würde man schlicht nicht darauf kommen, dass Rast teilweise handicapiert ist. «Ich habe immer noch Schmerzen. Nicht jetzt, aber ab und zu kommen sie wieder», sagt sie. Wo? «An der linken Hüfte.»
«Dann muss ich dosieren»
Wir erinnern uns: Am 23. Februar, eine Woche nach ihrem WM-Sieg knallte Rast beim Slalom in Sestriere (It) kurz vor dem Ziel auf die pickelharte Piste. Sie brach sich nichts und auch die Bänder blieben intakt.
«Aber ein Teil des Körpers klebte am Schnee und der andere rutschte weiter. Es entstand eine Reibung zwischen zwei Muskelgruppen, die sehr schmerzhaft ist. Wir mussten schon zweimal Flüssigkeit aus der Stelle herausnehmen lassen. Dies, weil der Körper diese nicht absorbieren kann», erzählt Lorimier.
Beunruhigend sei das Ganze nicht, aber selbstredend auch nicht hilfreich, so der Kondi-Guru. «Das Problem kann bis zu einem oder zwei Jahre andauern, aber bei Camille dürfte es schneller weg sein. Wir sind auf einem guten Weg.»
Rast pflichtet bei: «Ich kann wieder alle Übungen machen, die ich will. Ab und zu muss ich einfach dosieren, wenn es wehtut.»
Drei Wochen in Ushuaia stehen bald an
Schon bald wird Rast das Skitraining intensivieren. Am 3. September gehts dann für drei Wochen nach Ushuaia (Arg) ins Trainingslager. Freut sie sich schon auf den Saisonstart in Sölden Ende Oktober? «Sölden kommt zu früh – wie immer halt», meint sie augenzwinkernd.